Freitag, 5. Juli 2013

Kurumba-Shrimps mit feurigem Mango-Chutney und ein Kurumba-Semifreddo von der Kokosnuss an Maracuja-Zabaione

Ich war maximal 3 Jahre alt, als ich auf meinen kurzen Speckbeinchen durch das elterliche Wohnzimmer flitzte, während irgendwer in der Familie im Fernsehen einen Reisebericht über die Malediven schaute. Das türkisfarbene Meer, der wundervolle Sand, die palmblätterbedeckten Häuschen...ich war fasziniert. In meiner Erinnerung waren weder "Mama" noch "Papa" mein erstes Wort, sondern: MALE. Soweit zu meiner Wahrnehmung, soweit die Geschichte!
In Wirklichkeit war ich 8 und hatte auch nicht mehr ganz so kurze und nicht mehr ganz so speckige Beine, aber die Sache mit dem Reisebericht im Fernsehen stimmt soweit. Fakt ist: Seit meiner Kindheit war diese Inselgruppe im indischen Ozean mein absolutes Traumreiseziel. Allerdings scheiterten jegliche Versuche, meine Eltern davon zu überzeugen, dass ein Urlaub im türkisfarbenem Paradis doch wesentlich netter sei, als alte Tempelreste auf Sizilien zu besichtigen, kläglich. Meine Mama tat in dieser Zeit das einzig Richtige - sie gab mir Hoffnung: "Kind, auf die Malediven fliegt man nicht mit den Eltern - dorthin wirst Du, wenn Du groß bist,  auf Hochzeitsreise gehen!" Damit gab ich mich zufrieden und all die Jahre danach kam es mir nie in den Sinn, dass 

a). ich vielleicht nie heiraten würde oder b). mein frisch Angetrauter womöglich kein Interesse an Wasser und Sand, sondern vielmehr an Kamelen und Wüste haben könnte....

...und so kam es auch nicht!

Meine Hochzeitsreise mit dem Wiesbadenmann führte mich (uns) tatsächlich auf die Malediven,
Vorab aber führten wir folgendes Gespräch:

Er: "Was, bitte schön, soll ich den ganzen Tag auf so einer kleinen Insel machen?"
Ich: "Morgens wird erstmal gefrühstückt!"
Er: "Und dann?"
Ich: "Dann drehen wir eine Runde um die Insel"
Er: "Und dann?"
Ich: "Gehen wir Schnorcheln"
Er: Ein Gähnen gefolgt von: "Und dann?"
Ich: "Mittagessen"
Er: "Und dann?"
Ich: "Wiederholung des Vormittagprogramms, Alternative zum Schnorcheln: Lesen!"
Er: "Und dann?"
Ich: "Abendessen"
Er: "Und dann?"
Ich: "Sonnenuntergang gucken und Cocktail trinken"
Er:  "Hhm!" - dazu sein schlimmstes Stirnrunzeln...

Wir sind trotz seiner Bedenken, er könne vor Langeweile sterben, geflogen. Weil es doch mein Kindheitstraum war. Und verlebten zwei exorbitant-wunderschöne Wochen.
Und auch heute noch, obwohl wir zwei beide echte Europafans sind und mich Tempel inzwischen auch nicht mehr abschrecken, sehnen wir uns zurück nach dem badewannenwarmen Wasser und der erträgliche Leichtigkeit des Seins. Weil die Farben unvergesslich sind und ich, als allzeit durch die Welt und den Tag Getriebene, dort nichts anderes machen kann, als auszuspannen. Kein Reiseführer, kein Besichtigungsprogramm, keine wissenschaftlichen Vorabanalysen bezüglich Restaurantauswahl. Eine Entscheidung vorab (Hotel) gefolgt von zwei entscheidungsfreien Wochen! Herrlich!

Klar also, dass ich mir das Kurumba-Kokos-Kochspiel mit Aussicht auf eine Woche im herrlichen Kurumba Maledives Resort (vorgestellt von Jeanny und Mel) nicht entgehen lassen kann. Ich habe lange überlegt, was ich kochen/backen/anrühren könnte...etwas Leichtes sollte es sein - etwas, dass zum indischen Ozean-Feeling passt...

...und jetzt taucht mit mir ein in zwei Kurumba-KokosTräume.....

Kurumba-Kokos-Shrimps mit einem feurigen Mango-Chutney (2 Personen):

500g Shrimps (oder Garnelen, je nach eigener Vorliebe)
etwas Mehl
1Ei (gekleppert)
ca. 5 EL Kokosflocken
ca. 5 EL Panko (japanisches Brotmehl, gibt es in Asialäden)
neutrales Öl

1 Mango
1 kleine Zwiebel
1 daumengrosses Stück Ingwer (geschält und gerieben)
1 EL braunen Zucker
2 EL Weissweinessig
etwas Wasser
etwas Chili aus der Mühle
neutrales Öl


Die Wassertiere
  • waschen,
  • ggf. Darm entfernen (je nach eigener Befindlichkeit),
  • mit Mehl bestäuben, 
  • erst im Ei, danach 
  • in einer Mischung aus Kokosflocken und Panko wälzen (gut andrücken).
Ofen auf 180° Celsius vorheizen.
Shrimps auf mit Backpapier ausgelegten Backblechen verteilen und mit Öl beträufeln.
Je nach Größe der Tierchen beträgt die Backzeit ca. 20 Minuten. 
Nach 10 Minuten wenden.
Heiß servieren!


Das Rezept habe ich von Steph's Chicken Nuggets abgeleitet...

Hierzu passt mein feuriges Mango-Chutney, das ich wegen der besseren Dipbarkeit pürriert habe:
  • Mango und Zwiebel schälen und würfeln,
  • Öl in einer Pfanne erhitzen,
  • Mango- und Zwiebelwürfel und Ingwer andünsten,
  • Zucker, Essig und Wasser zugeben, 
  • auf leichter Hitze köcheln lassen, bis die Mango weich ist,
  • alle Zutaten pürrieren,
  • mit Chili abschmecken.
Chutney kalt zu den heissen Shripms servieren!

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Kurumba-Semifreddo von der Kokosnuss mit Maracuja-Zabaione (4 Personen):

3 Eier (M)
25g brauner Zucker
2 EL Kokosmilch
30g Kokosflocken
200g Sahne

4 Eigelb
40g Zucker
100ml Maracujasaft

Für das Semifreddo...
  • die Kokosflocken in einer Pfanne ohne Öl leicht anbräunen,
  • die Eier mit dem Zucker über dem Wasserbad aufschlagen, 
  • Kokosmilch zugeben und alles zu einer geschmeidigen Creme aufschlagen ( dabei darf das Wasserbad nicht zu heiß werden, da die Eier sonst stocken (max. 80° C),
  • und immer schön fein rühren bis die Creme fest ist, 
  • Kokosflocken unterheben und im Anschluß
  • die Creme über kaltem Wasser runterkühlen.
  • Sahe steif schlagen und vorsichtig unter die Kokoscreme heben,
  • danch die Creme in 4 Timbaleförmchen füllen und 
  • mindestens 4 Stunden in den Gefrirschrank stellen.
Das Semifreddo lässt sich gut aus der Form lösen, wenn man diese kurz in heißes Wasser taucht.
Das Grundrezept kenne ich von Simone, die es in ihrem Blog mit Kürbiskernen vorstellt.


Die Zabaione muss kurz vor dem Servieren geschlagen werden.

Dazu:
  • Eigelb und Zucker über dem Wasserbad aufschlagen,
  • langsam den Maracujasaft hinzugeben,
  • schlagen, schlagen, schlagen....(die Masse darf nicht zu heiß werden)...


Die Zabaione zusammen mit dem Semifreddo servieren! 
KURUMBA!