Montag, 30. Juli 2012

Eine Romanze aus Ziegenkäse, Agavendicksaft, Rosmarin und Pinienkernen

Dank Julia steht in unserem Kühlschrank ein noch fast volles Glas Ziegenkäse in Olivenöl. Der, so wie er ist, ausgezeichnet zu frischem Baguette und einem Glas Rotwein schmeckt. Diese Tage gelüstete es mir aber nach geschmolzenem Ziegenkäse mit einem Hauch "süß".


Daher packte ich kurzerhand zwei Scheiben des Käses in ein Auflaufförmchen, quetschte eine Runde Agavendicksaft (Alnatura) darüber und garnierte alles mit einigen frischen Rosmarinnadeln. All das kam bei 200 Grad Oberhitzegrill in den Ofen. Und zwar so lange, bis die Käsescheiben geschmolzen und die Rosmarinnadeln knusprig waren. In der Zwischenzeit werden einige Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett angeröstet. 


Danach den Ziegenkäse auf 2-3 Baguettescheiben verteilen und mit den Pinienkernen anrichten.

Magst Du knusprige Rosmarinnadeln auch so wie ich?

Sonntag, 29. Juli 2012

Spaghetti mit frischen Sardinen, Kapern, Oliven und ganz viel Knoblauch

Im Frankfurter Stadtteil Bockenheim (Konrad-Broßwitz-Straße 42) gibt es eine wirklich urige Osteria mit Namen "Casa Nostra". Einige wenige Tische auf dem Trottoir, alles andere spielt sich im Souterrain des Hauses ab. Dunkle Tische, altersgeplagte Stühle, Wände, die frischere Zeiten gesehen haben, dazwischen ein grauhaariger Mann mit einer Art Zwergpapagei auf der Schulter. Das Publikum? Studenten, Alt-68er, Männlein, Weiblein, Kinder, Hunde, zwischendrin mein 91-jähriger Opa. Die Stammkarte im "Casta Nostra" ist klein. Es gibt dazu meist eine Tageskarte. Dienstags gibt es nur Fisch, ohne Stammkarte, mittwochs Fisch zur Stammkarte. Alles klar? Das Essen ist ehrlich und lecker, überwiegend italienisch, manchmal ein Hauch exotisch. Die Preise sind gut. Günstig. Angemessen. Ausprobieren!!!

Kürzlich war ich wieder da. Ich hatte mich für den gegrillten Fisch von der Tageskarte entschieden, der sehr gut gemundet hat. Nichts desto trotz war ich vom ersten Augenblick an in die dampfenden Spaghetti meiner Mama verliebt, die sie bestellt hatte. Eine ordentliche Portion Pasta mit einer Sauce aus Olivenöl, Kapern, Peperoni und Sardinenfilets. Und weil meine Mama eine gute Mama ist, hat sie mit mir halbe-halbe gemacht.

Ich wollte das Gericht sofort nachkochen. Weil es soooo lecker war. In der Frankfurter Kleinmarkthalle kaufte ich dafür 10 wunderbar glänzende Sardinen (geköpft und ausgenommen) für genau 4,95 Euro.


Hier mein Rezept für 2 Personen:
250 g Spaghetti
Filets von 10 Sardinen
200 ml gutes Olivenöl
4 schöne Knoblauchzehen, gewürfelt
2 rote Peperoni (entkernt und in grobe Würfel geschnitten)
40 g Kapern
Eine handvoll grüne Oliven, gewürfelt (meine Zusatzzutat)
Wer mag: Chili aus der Mühle
frische Blattpetersilie, gehackt


Spaghetti in reichlich Salzwasser bißfest kochen.
In der Zwischenzeit die Sardinen entgräten (das geht sehr einfach vom Kopf abwärts).
Filets (2 Pro Sardine) herauslösen.
Olivenöl leicht erhitzen.
Knoblauchwürfel, Kabern, Olivenwürfel und Peperoniwürfel zum Öl geben und kurz mitgaren.
Salzen. Wem das Öl noch nicht scharf genug ist, kann mit etwas Chili aus der Mühle nachhelfen.
Sardinenfilets in einer Pfanne mit wenig Öl anbraten. Ab und zu wenden.

Spaghetti abgießen, zurück in den Topf geben und mit einem Schuß Olivenöl vermengen.
Spaghetti in angewärmte Teller geben und mit der Olivenöl-Sauce bedecken.
Sardinenfilets auf die Nudeln geben und mit der Petersilie bestreuen.
Sofort servieren! Wunderbar!

Donnerstag, 26. Juli 2012

Tapenade (Olivenpaste)

Tapenade aus schwarzen Oliven ist vielseitig verwendbar. Sie schmeckt auf geröstetem Baguette, gebackenem Ziegenkäse oder als Topping auf Caprese-Salat.

Einfach machen, in ein sterilisiertes (120 Grad Celsius, 10 Minuten) Schraubglas füllen und mit Olivenöl bedecken. Verträgt sich im Kühlschrank prima mit einem Glas Basilikumpesto.


200 g schwarze Oliven ohne Stein
30 g Basilikum
2 EL Kapern
4 Sardellenfilets aus dem Gläschen (gut gewässert)
2 frische Knoblauchzehen
100 ml bestes Olivenöl
Salz


Alle Zutaten (ohne Salz) im Mixer zerkleinern, bis eine grobkörnige Masse entstanden ist.
Mit Salz abschmecken.


Alles klar?

Dienstag, 24. Juli 2012

Pesto alla genovese (Basilikumpesto)

Zeit für (m)einen Klassiker. Ohne viele Worte drumherum. Andiamo:

150 g frische Basilikumblätter (2 Bund)
120 g Parmesan (frisch gerieben)
40 g Pinienkerne (goldbraun in einer Pfanne ohne Fett geröstet)
3 Knoblauchzehen
120 ml bestes Olivenöl
Salz


Basilikum mit den Knoblauchzehen, den Pinienkernen und dem Öl im Mixer kleinhacken.
Den geriebenen Parmesan unterheben.
Mit Salz abschmecken.
Wer mag, kann eine extra Portion ganze Pinienkerne (geröstet) unterrühren.
Pesto in ein sterilisiertes (Ofen, 120 Grad, 10 Minuten) Glas füllen.


Das Pesto schmeckt zu Pasta, geröstetem Brot, Fisch, Fleisch, alten Stühlen und gerösteten Ameisen...


Und wie machst Du Dein Pesto alla genovese?

Dienstag, 17. Juli 2012

Schnelle Tartelettes Tartin, Paris und ein Haushaltswarengeschäft deluxe

"Oh, Champs-Élysées, oh Champs-Élysées, Sonne scheint, Regen rinnt, ganz egal, wir beide sind, so froh wenn wir uns wiedersehn` oh`Champs-Élysées...lalalalalalalalala...". Ich erinnere mich, das Lied an der wunderbarsten Feier meines Lebens laut mitgesungen zu haben. Obwohl ich nicht wirklich textsicher war. Daneben: Ein Mann am Klavier und eine erste Stimme, die wusste, was sie sang. Jedesmal, wenn ich in Paris bin und die Champs-Èlysée besuche (was eher selten passiert), summe ich in Gedanken dieses Lied und es macht mich irgendwie ein wenig leichter. An dieser Stelle ein Gruß an Jörg, Micha, Peer und Lexi. Schön war`s!

Der Wiesbaden-Mann und ich waren kürzlich wieder da. In Paris. Das Wetter war nicht wirklich dolle, alles grau grau...aber hey: Haben wir nicht alle schlechte Tage?
Schietwetter in Paris kann denjenigen unter uns nichts anhaben, die a). Museen lieben und b). sich gern lukullischen Gelüsten hingeben. Eine warme Tarte Tartin mit einem Schlag Crème Fraiche, dazu ein Café au lait. Wen juckt da der Regen vor dem Fenster?

In der Tat mag ich Tarte Tartin richtig gern. Bien sur!..... Daher habe ich kurzer Hand das Rezept von Julia Child aus "Mastering the Art od French Cooking" (klar, oder?) ein wenig abgewandelt und habe statt Mürbeteig einfach gefrorenen Blätterteig verwendet. Wenn`s mal schnell gehen muss. Madame wird es mir hoffentlich verzeihen.

Zutaten für 2 - 10 cm Tarte-Förmchen (wo ich dieeeee herhabe, erfährst Du unten):

1/2 bis 3/4 eines säuerlichen Apfels
1 Lage Blätterteig (gefroren, rechteckig)
4 EL Zucker...oder mehr
25 g Butter...oder mehr
Zimt
Blätterteig ca. 10 Minuten auftauen.
Mit Hilfe eines Tarte-Förmchens zwei Blätterteig-Kreise ausstechen.
Den Apfel schälen, Kerngehäuse entfernen, vierteln, Stücke in 3-4 mm dicke Stücke schneiden.
Zucker mit etwas Zimt mischen.
Butter in einem Töpfchen erwärmen.
Ofen auf 190 Grad vorheizen.



Etwas Butter (bodenbedeckend) in die Förmchen geben.
Zimtzucker (gerne mehr) auf dem Boden verteilen.
Boden mit Apfelstücken belegen.
Wieder Butter, wieder Zucker draufgeben...grooßßßßzüügig bitte!
Das wiederholst Du so lange, bis die Förmchen fast apfelbedeckt ist.
Butter und Zimtzucker bilden den Abschluss.
Jetzt kommt der Blätterteig auf die Förmchen.
Diesen bitte an den Rändern gut festdrücken, da er sich sonst verselbständigt (siehe unten).
Die Tartelettes Tartin auf einer Stufe unter Mittelschiene ca. 30 Minuten backen.


Habt ein Auge auf die Kleinen, während sie im Ofen weilen. Damit sie nicht zu dunkel werden. Ich habe die 30 Minuten auf den Knien vor dem Ofen verbracht, weil ich soooo uffgerescht war. Einen Blätterteigkreis hatte ich nicht richtig festgedrückt. Das sah dann so aus:


Aber keine Angst - es hat trotzdem geschmeckt. Das ist das Schöne an den Tartelettes. Man kann sie eigentlich nicht verhunzen - außer, man spart an Butter und Zimtzucker. Mehr ist hier wirklich mehr. Die Tartelettes sollten noch warm -wer mag- mit einem Löffel Crème Fraiche gegessen werden. Köstlich!

Diese wunderbaren kleinen Förmchen habe ich übrigens bei "Dehillerin" in Paris erstanden. Ein wunderbarer Laden. Von winzigen Tarte-Förmchen bis hin zu riesigen Töpfen gibt es hier alles. Jedes Produkt ist mit einer Artikelnummer versehen (meist am Regalbrett). Den Preis findet man in einer Kladde, die am Eingang eines Ganges angebracht ist.

Ich persönlich hatte noch eine ganz putzige Begegnung. Ich war noch völlig in meine Förmchen- Gedanken vertieft, als mich eine ältere Dame auf englisch ansprach. Sie hatte nicht verstanden, wie und wo man Preise zu den Artikeln finden kann. Wir kamen ein wenig ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass die aus Florida angereist kam. Und voller Verzückung verriet Sie mir, dass sie endlich mal backen wolle. So wie Julia Child. Denn Julia Child hätte zu ihrer Zeit in Paris doch immer HIER bei Dehillerin eingekauft. Und tatsächlich: Hinter der Kasse hing ein Bild. Von ihr. Der echten Julia Child! Erkennst Du sie?



Jetzt mache ich aber mal langsam Schluss für heute.
Hier noch drei Impressionen in grau:

..und hier noch...
  • ein Mosaik, das sich in einem kleinen Park in/auf Montmartre befindet. Es steht geschrieben: "Ich liebe DICH". Und das in 250 Sprachen! Hach, wie romantisch...
  • Madame Gans beim Betrachten des "Tour Eiffel"
  • Ein kleiner Spatz im reizenden Café "Les deux Abeilles", das ich dank Kathrin gefunden habe. Wer nach Paris möchte, sollte sich ihre Tips unbedingt zu Herzen nehmen...


Ich sage für heute "au revoir"...

BISOU

Alex