Sonntag, 3. Juli 2011

Kleine Meeresbrise in Hessens Landshauptstadt: Spaghetti Vongole

Ich llliieebbe Spaghetti Vongole (Spaghetti mit Venusmuscheln). Man bekommt sie oft mit Tomatensauce serviert-ich bevorzuge Weißweinsauce. Einer meiner Kollegen, der lange in Italien gelebt hat, hat mir ein Rezept verraten, das ich kürzlich nachgekocht habe:

Für 2 Personen:
ca. 900 g frische Venusmuscheln
400 g Spaghetti
400 ml trockener Weißwein
200 ml Gemüsebrühe
4 Knobizehen (gewürfelt)
1 Zwiebel (gewürfelt)
1 Karotte (gewürfelt)
1 daumengroßes Stück Knollensellerie
1 Lorbeerblatt
Salz und Pfeffer
1/2 Bund frische Petersilie
 

Wie es im Leben so ist, gestalten sich Dinge, die zuerst recht einfach erscheinen, dann doch als durchaus anspruchvoll. Es begann damit, dass ich die Meerestiere in keinem Fischladen in ganz Frankfurt (ja, wir reden nicht von Hintertupfhausen) finden konnte. In der Kleinmarkthalle am Liebfrauenberg war ích dann endlich erfolgreich. Günstig ist die Sache nicht, aber was tut man nicht alles für die große Liebe! Zu Hause angekommen, befreite ich die Muschel dann ersteinmal aus ihrem Gefängins (=Netz). Dann saß ich da: Aug` in Aug` mit  900 Gramm dieser Meeresbewohner und fühlte mich ein wenig überfordert. Es heißt, man soll Muscheln, die bereits offen sind, nicht kochen oder gar essen. Hört sich erstmal einfach an...wenn man aber live und in Farbe vor den Muscheln sitzt, stellt sich die Frage: Was bedeutet offen?

Hier ist es klar:


Aber hier ???



Ich tat, was ich immer tue, wenn ich in der Küche nicht mehr weiter weiß: Ich rief meine Mama an. Mit ihr und dem Papa im Hintergrund wurde beschlossen, dass Öffnungen von bis zu 3 mm absolut unbedenklich sind. Soweit, so gut! Ich habe die Muscheln dann einzeln (um eine intensive Beziehung zu jedem Exemplar aufzubauen) unter kaltem laufenden Wasser gut abgewaschen und im Anschluß 3 x in einer Schüssel gewässert.

In der Zwischenzeit habe ich  Nudelwasser (gut gesalzen) aufgesetzt.

Der Knoblauch, die Karotte und der Sellerie wurden in etwas Olivenöl angedünstet (so lange, bis alles schön glasig war). Gemüsebrühe, Weißwein und Lorbeerblatt wurden zugegeben. Alles einreduzieren lassen. Mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt (der Sud muss schon ordentlich würzig schmecken). Muscheln dazugeben (mir kam die Szene aus Julie & Julia mit dem Hummer in den Sinn: "Muschelkiller q'est ce que c'est....dadadadadadadadada"). Ca. 10 Minuten köcheln lassen. Die Muscheln sind gut, wenn sie sich vollständig geöffenet haben. Exemplare, die jetzt noch geschlossen sind, entsorgen. 

Währenddessen habe ich die Spaghetti al dente gekocht und abgegossen. Die Nudeln wurden mit dem Weinsud (inkl. Wurzelgemüse), Muscheln, frischer Petersilie und gemahlenem groben Pfeffer serviert.

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