Samstag, 29. September 2012

Der "Canal du Midi" in Wiesbaden, Hühnchenschenkel mit Mandeln und Feigen in einer feinen Safransauce und das echte Frankreich

Nach 3.830 km bin ich wieder da. Der Wiesbaden-Mann und ich sind durch Frankreich gebraust, haben ganz schön viel gesehen (Ardèche, Provence, die Cote d`Azur) und viele Eindrücke mit nach Hause gebracht. Wir sind noch ganz hin und weg.

Hier in Wiesbaden kann ich ein klein wenig Frankreich kaum 3 Minuten fusswegweitweg erleben. Beim "Canal du Midi". Es handelt sich hierbei weniger um den kleinen Kanal im Süden von Frankreich, als vielmehr um Wiesbadens beste französische Weinbar. Hier sitzt man ungezwungen zusammen (in Sommer auch im Freien), süffelt ein oder fünf Gläschen Wein und schnabuliert nebenbei leckere Kleinigkeiten. Zweimal in der Woche gibt es ein(e) "plat du jour" - ein frisch gekochtes Tagesgericht. Mit Fisch, mit Fleisch oder auch vegetarisch. Wer immer aktuell informiert sein möchte, sollte sich einfach den Newsletter abonnieren. Einer meiner Lieblingsweine aus dem "Canal du Midi" ist zweifelsfrei der Rotwein vom Chateau L`Ermitage (Costiéres de Nimes), Saint Cécile, Cuvée aus 60% Syrah, 30% Mourvèdre, 10% Grenache. Ein Traum! Den Wein habe ich das erste Mal bei einem Treffen mit Julia von German Abendbrot im "Canal" getrunken und bin Julias Blog und dem Wein seitdem verfallen (wir haben das Weingut während unseres Urlaubs besucht und ich finde auch den "Muscat" sehr fein). In der Weinbar gibt es übrigens auch Bier. Echt fränkisch.

Ein Gericht, das im "Canal du Midi" ab und zu serviert wird, ist das "Poulet Provencal aux Amandes". Die Zutaten wurden mir zugeflüstert (Dank an Steffi) und ich habe das Gericht, im Nach-Urlaubs-Fieber,  (frei interpretiert) nachgekocht.


Zutaten für 2 sehr hungrige oder 4 "normale" Esser:
4 Hühnchenschenkel
8 Knobizehen (geschält und halbiert)
1 große Zwiebel (grob geteilt)
richtig viel frischer Thymian, gehackt
ein Hauch Safran
1 Flasche Weißwein
50 g Mandeln (ganz, abgezogen)
5 Feigen (geviertelt)
Olivenöl für die Pfanne

Ofen aus 190 Grad vorheizen.
Hühnchenschenkel in einem Bräter und in Olivenöl scharf anbraten.
In einer Pfanne die Zwiebel und den Knobi in Olivenöl goldbraun braten. Mit ordentlich Weißwein ablöschen. Safran, Thymian, Mandeln und den Safran zugeben und einköcheln lassen. Mit Salz abschmecken.
Den Sud über die Hühnchenschenkel geben und 40 Minuten in den Ofen geben.
Feigen zugeben und weitere 10 Minuten in den Ofen geben.
Vor dem Servieren schauen, ob das Huhn "durch" ist (kommt auf die Schenkelgröße an), ggf. noch einige Minuten im Ofen belassen.
"Poulet Provencal aux Amandes" mit Baguette servieren.

Nachfolgend noch einige Impressionen aus Wiesbaden und Frankreich:

"Canal du Midi", Blücherstraße 30, 65197 Wiesbaden:









Ardèche, Provence, die Cote d`Azur...







Wer Urlaubstips haben möchte...der schreibe mir bitte eine E-Mail :-)

Bissou - Alex!

Freitag, 31. August 2012

Gruyère-Kekse mit Dip, ital. Muffins und Nuss-Karamell: Ab geht die Post...

Mittwoch, der 29.08.2012: Ankunft im Büro um 8.20 Uhr. Frage meines lieben Zimmergenossen: "Alex, warst Du denn heute garnicht schwimmen? Es ist doch Mittwoch...". Ich: "Nein, ich wollte unbedingt noch heute früh die italienischen Muffins, die ich gestern Abend gebacken habe, verpacken, fotografieren und zusammen mit Gruyère-Keksen, einem Frischkäse-Dip und Nuss-Karamellen auf den Postweg geben." Ein Räuspern von links. Leichtes Stirn-in-Falten-legen. "Aha". "Soso". "Und warum?". Ich: "Na, damit meine Tauschpartnerin Nina pünktlich zu ihrem Picknick-Paket kommt." Irgendwie half der Satz aber auch nicht wirklich, meine frühmorgentlichen Tätigkeiten plausibel zu erläutern. Also erklärte ich ihm in kurzen Zügen, was es mit der Idee von "Post aus meiner Küche" auf sich hat. Ist Dir alles klar?

Dieses Mal stand die Aktion unter dem Motto "Picknick" und meine Tauschparterin war Nina, die mit ihrem Mann den tollen Kindermode-Blog "Butterzart" schreibt (Danke Nina!!!). Ein dicker Knutscher geht auch an die drei Mädels von der Post (Jeanny, Clara und Rike), die sich wieder ganz wunderbar um die Organisation gekümmert haben.

Und das war in meinem Picknick-Paket für Nina:

Weltbeste Gruyère-Kekse mit einem Frischkäse-Dip:


Zutaten:
  • 100 g kalte Butter
  • 60 g Gruyère (alt, gerieben)
  • 160 g Mehl (405)
  • 1 Eigelb
  • guten Schuß Salz 
  • 1 Msp. Backpulver
  • Mehl für die Arbeitsplatte
Ofen auf 180 Grad Celsius vorheizen. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten, dünn ausrollen und mit einem Förmchen Deiner Wahl Kekse ausstechen. Kekse auf ein Blech (Backpapier!) legen und 14 Min. dunkelgelb backen. Abkühlen lassen und in einer Keksdose an einem nicht zu warmen Ort aufbewahren.


Für den Dip einfach etwas Frischkäse mit mildem Paprikapulver und etwas Salz verrühren.
Ich persönlich mag die Kekse einfach so...zu einem Gläschen Wein.



Italienische Muffins: 


Zutaten (12 Muffins):
  • 150 g harte Salami (in kleine Würfel geschnitten)
  • 1 kl. grüne Paprika (entkernt und in kleine Würfel geschnitten)
  • 125 g Mozzarella (in kleine Würfel geschnitten)
  • 1/2 Zwiebel (in kleine Würfel geschnitten)
  • 1 Knobizehe (zerdrückt)
  • 280 g Mehl
  • 2 1/2 TL Backpulver
  • 1/2 TL Natron
  • 1 gehäufter TL Salz
  • 2 gute TL Oregano
  • 40 g Parmesan (gerieben)
  • 1 Ei
  • 50 ml Olivenöl
  • 100 g Tomatensauce mit Stückchen (aus der Dose)
  • 200 g Buttermilch
  • 50 g Emmentaler (gerieben)
  • Fett für die Form
Muffinform fetten (ich nehme Olivenöl) und 5 Minuten in die Kühltruhe geben.
Ofen auf 180 Grad O/U-Hitze vorheizen.
Salami-, Paprika-, Mozzarella- und Zwiebelwürfel mit dem Knobi vermischen. In einer separaten Schüssel Mehl, Backpulver, Natron, Salz, Oregano und Parmesan ebenfalls gut vermischen. Mehlmischung zu der Würfelmischung geben. In der freigewordenen Schüssel nun Ei, Olivenöl, Tomatensauce und die Buttermilch verrühren und über die Mehl-Würfelmischung geben. Alle Zutaten sehr gut verrühren. Teig gleichmäßig in die Muffinform geben, Emmentaler darauf verteilen und 50 Minuten im unteren Drittel des Ofens backen. Jetzt einen Probemuffin herausnehmen und die Konsistenz prüfen. Wenn das Innenleben zu matschig ist, die restlichen Muffins nachbacken. Abkühlen lassen und essen!

Achtung:
Auf keinen Fall Muffinpapierunterhütchen (Du weißt, was ich meine) verwenden. Ich habe das ausprobiert und das ging total daneben (Papier durchweicht und backt fest). Und wer den Käse nicht so hart mag, gibt diesen erst nach 30 Minuten auf das Backwerk.


Nuss-Karamell:

Zutaten:
  • 125 g br. Zucker
  • 50g Butter
  • 2 EL Sahne
  • 150 g gemischte Nusskerne
  • Butterbrotpapier zum Verpacken
  • Alufolie
Zucker in einem Topf bei mittlerer Hitze karamellisieren lassen.
Butter und Sahne zugeben und verrühren.
Nussmischung zugeben und verrühren.
Masse auf Alufolie verteilen und abkühlen lassen.
Karamell nach Lust und Laune kleinschneiden und in Butterbrotpapier verpacken.
Achtung: Klebrig!



Viel Spaß beim Picknick!

Sonntag, 19. August 2012

Putenschneckchen am Spieß mit Pesto, getr. Tomaten und Zitronen-Dip

Stadtexpress Wiesbaden Richtung Frankfurt. Ein Montag. Zwischen 7.32 und 8.00 Uhr. Ich klebe verschlafen an der Fensterscheibe, mir gegenüber mein Freund Jörg. Wir pendeln gemeinsam. Im Laufe der Fahrt lockern sich die Zungen. Jörg fragt: "Und sonst so?" Ich: "Alles gut". Ich: "Was gibt es Neues in unserer Stadt". Jörg (in der Zeitung blätternd): "Nichts von Bedeutung". Ich: "Was hast Du am Wochenende gekocht?" Jörg: "Am Samstag gab es Putenröllchen, die ich mit getrockneten Tomaten gefüllt habe...". Auf einen Schlag bin ich wach. Will Details wissen. Zeitgleich mit der Ankunft am Frankfurter Hauptbahnhof habe das Rezept.  Kusshand für Jörg. Der Tag kann kommen.


Und los:
Putenschnitzelchen (Menge nach Wunsch)
Basilikumpesto
eingelegte getrocknete Tomaten
einige frische Basilikumblätter
Pfeffer aus der Mühle
Crème fraiche
frisch gepresster Zitronensaft
Salz nach Wunsch
Grillspieße


Putenbrust abwaschen, trockentupfen und mit Pesto bestreichen. Basilikumblätter und getrocknete Tomaten auf der Putenbrust verteilen. Jetzt wird es knifflig: Die Putenbrust von einer Seite zur anderen aufrollen und dabei die Tomaten am Herausflutschen hindern. Mit einem sehr scharfen Messer die Putenrolle in Scheiben schneiden und diese auf die Grillspieße stecken. Pfeffern.
Die Spieße in einer Pfanne (oder auf dem Grill) garbraten.
Die Crème fraiche mit dem Zitronensaft verrühren (Menge nach Wunsch). Ggf. salzen.
Putenschneckchen mit dem Zitronen-Dip servieren. Äußerst lecker!

Samstag, 11. August 2012

Kuchenpralinen mit Mohn und Vanille (Gugl Mohn-Vanille)

Buttercremetorte und Schwarzwälder-Kirsch waren noch nie mein Ding. Die Törtchen liegen mir zu schwer im Magen und unmittelbar nach deren Verzehr gelüstet es mir nach einem Wurstbrot  zur Neutralisation. Ich bin eher der Trockenkuchen-Typ. Ich mag Backwerk mit Zimt oder Streuseln. Und mit Mohn. Mohn finde ich Klasse! Wenn ich mich in jungen Jahren über Mohnbrötchen oder Mohnkuchen hergemacht habe, hat meine Oma mir meist den Spaß verdorben, in dem sie sagte "Kind, iss nicht soviel Mohn, Mohn macht dumm". Das hat mich damals allerdings nicht abschrecken können. Wenn ich heute jedoch zurückblicke, könnte man meine Lernblockaden in Bezug auf Geschichtszahlen und Französischvokabeln durchaus auf den Konsum von zuviel Mohnkuchen zurückführen. Hah!

Keine Frage, dass ich bei meiner Vorgeschichte am aktuellen Blog-Event "Papaver" von Zorra und Mel teilnehme. Mohnrezepte sind gefragt. Ein Grund, meine neue pinkfarbene Mini-Gugelhupfform einzuweihen und 18 winzige Gugls zu backen. Das Rezept stammt aus dem Buch "Feine Kuchenpralinen" von DERGUGL, das ich mit der Form im Set erstanden habe.


Für 18 Kuchenpralinen benötigst Du:
Butter und Mehl für die Form
80 g Butter
65 g Puderzucker (gesiebt)
2 TL Rum
Zesten einer 1/2 unbehandelten Zitrone
1 EL Zitronensaft
Mark einer Vanilleschote
2 Prisen Salz
2 mittelgroße Eier
30 g Mehl (gesiebt)
65 g Weichweizengries (gesiebt)
20 g Dampfmohn

Alle Zutaten müssen Zimmertemperatur haben.
Form einfetten und mit Mehl bestäuben.
Backofen auf 210 Grad Celsius vorheizen.


Die Butter mit dem Puderzucker erhitzen. Temperatur wegnehmen.
Rum, Zitronenzesten, Zitronensaft, Vanillemark und Salz zugeben und verrühren.
Eier zugeben. 
Mehl und Gries vermischen und in den Topf geben.
Mohn unterheben.

Teig bis zum Rand in die Form geben.
Im unteren Drittel des Backofens 14 Minuten backen.
Kuchenpralinen abkühlen lassen, aus der Form lösen und genießen!


Der Wiesbaden-Mann wollte gerne auch einen kleinen Gugl fotografieren. Und das ist dabei herausgekommen...


Männer!

Montag, 6. August 2012

Bifteki (Hackfleischbollen mit Schafskäse)

Der Wiesbaden-Mann steht in der Küche und macht Wraps. Es riecht verdächtig angebrannt, aber ich werde mich nicht einmischen, werde mich nicht einmischen, werde mich nicht und keinenfalls einmischen...ohhmmmm....! Stattdessen werde ich mich darauf konzentrieren, mein Bifteki-Rezept fehlerfrei ins Netz zu bringen. Bifteki = Griechenland + Hackfleisch + Knoblauch + Schafskäse. (Hilfe, es riecht immer noch verbrannt, aber weiter im Text...)


Für 4 Bifteki-Bollen brauchst Du:
500g bestes Rinderhack
je einen gestrichenen TL Salz, Kreuzkümmel und Rosenpaprika
je ein gehäufter TL Thymian und Oregano (getrocknet)
2 Umdrehungen Pfeffer aus der Mühle
2 schöne Knoblauchzehen, gepresst
1 Ei
80 g Schafskäse (Feta), in 4 Teile geteilt
Olivenöl für die Pfanne

Hackfleisch mit den Gewürzen und dem Ei gut verkneten.
4 Kugeln formen.
In jede Fleischkugel ein Stück Schafskäse drücken.
Kugel mit dem Handballen flach drücken.
In Olivenöl von beiden Seiten anbraten.


Ich habe das Bifteki einfach nur mit kleinen Tomätchen, Schafskäsewürfeln, einer geringelten Schalotte, Oliven und etwas Joghurt angerichtet. 
Sehr fein! 
Wer mag kann aber auch (mein) Tzaziki und Fladenbrot dazu reichen.

Frau Ziege (wohnhaft auf Mykonos) und ich wünschen Dir einen 
fulminaten Abend und eine schöne Restwoche!


P.S.: Habe gerade ein Stück vom Wrap gekostet..schmeckt wirklich anständig.
Manchmal sind die Dinge dann doch nicht so kritisch, wie sie riechen!

Samstag, 4. August 2012

Eine grün-weiß-rot-schwarze italienische Vorspeise

Manche von uns haben im Büro einen netten Admin, der die Kollginnen neben der Computerpflege auch noch mit Zucchinis aus dem eigenen Garten versorgt. Ich habe so einen Admin nicht.  Dafür habe ich mein Mariönnchen. Sie sitzt im Büro gegenüber und versorgt mich immer mit wunderbaren Rezepten. Ich sage nur Kochkäse! Und dieses Rezept habe ich auch von ihr. 


Ihr braucht dazu...

Tapenade aus schwarzen Oliven
einige frische Cocktailtomaten
Mozzarella die Buffalo
einige geröstete Pinienkerne

Die Menge hängt entscheidend von den Gläsern ab, in die Du die Vorspeise schichten möchtest.
Die getrockneten Tomaten kleinschneiden und mit den Cocktailtomaten grob pürieren. 
Du benötigst kein zusätzliches Salz, wenn Pesto und Tapenade gut gewürzt sind.


Alle Zutaten abwechselnd in Gläser füllen und mit den Pinienkernen dekorieren.
Mit Röstbaguette (Baguettescheiben in der Pfanne kurz anrösten) servieren!

Montag, 30. Juli 2012

Eine Romanze aus Ziegenkäse, Agavendicksaft, Rosmarin und Pinienkernen

Dank Julia steht in unserem Kühlschrank ein noch fast volles Glas Ziegenkäse in Olivenöl. Der, so wie er ist, ausgezeichnet zu frischem Baguette und einem Glas Rotwein schmeckt. Diese Tage gelüstete es mir aber nach geschmolzenem Ziegenkäse mit einem Hauch "süß".


Daher packte ich kurzerhand zwei Scheiben des Käses in ein Auflaufförmchen, quetschte eine Runde Agavendicksaft (Alnatura) darüber und garnierte alles mit einigen frischen Rosmarinnadeln. All das kam bei 200 Grad Oberhitzegrill in den Ofen. Und zwar so lange, bis die Käsescheiben geschmolzen und die Rosmarinnadeln knusprig waren. In der Zwischenzeit werden einige Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett angeröstet. 


Danach den Ziegenkäse auf 2-3 Baguettescheiben verteilen und mit den Pinienkernen anrichten.

Magst Du knusprige Rosmarinnadeln auch so wie ich?

Sonntag, 29. Juli 2012

Spaghetti mit frischen Sardinen, Kapern, Oliven und ganz viel Knoblauch

Im Frankfurter Stadtteil Bockenheim (Konrad-Broßwitz-Straße 42) gibt es eine wirklich urige Osteria mit Namen "Casa Nostra". Einige wenige Tische auf dem Trottoir, alles andere spielt sich im Souterrain des Hauses ab. Dunkle Tische, altersgeplagte Stühle, Wände, die frischere Zeiten gesehen haben, dazwischen ein grauhaariger Mann mit einer Art Zwergpapagei auf der Schulter. Das Publikum? Studenten, Alt-68er, Männlein, Weiblein, Kinder, Hunde, zwischendrin mein 91-jähriger Opa. Die Stammkarte im "Casta Nostra" ist klein. Es gibt dazu meist eine Tageskarte. Dienstags gibt es nur Fisch, ohne Stammkarte, mittwochs Fisch zur Stammkarte. Alles klar? Das Essen ist ehrlich und lecker, überwiegend italienisch, manchmal ein Hauch exotisch. Die Preise sind gut. Günstig. Angemessen. Ausprobieren!!!

Kürzlich war ich wieder da. Ich hatte mich für den gegrillten Fisch von der Tageskarte entschieden, der sehr gut gemundet hat. Nichts desto trotz war ich vom ersten Augenblick an in die dampfenden Spaghetti meiner Mama verliebt, die sie bestellt hatte. Eine ordentliche Portion Pasta mit einer Sauce aus Olivenöl, Kapern, Peperoni und Sardinenfilets. Und weil meine Mama eine gute Mama ist, hat sie mit mir halbe-halbe gemacht.

Ich wollte das Gericht sofort nachkochen. Weil es soooo lecker war. In der Frankfurter Kleinmarkthalle kaufte ich dafür 10 wunderbar glänzende Sardinen (geköpft und ausgenommen) für genau 4,95 Euro.


Hier mein Rezept für 2 Personen:
250 g Spaghetti
Filets von 10 Sardinen
200 ml gutes Olivenöl
4 schöne Knoblauchzehen, gewürfelt
2 rote Peperoni (entkernt und in grobe Würfel geschnitten)
40 g Kapern
Eine handvoll grüne Oliven, gewürfelt (meine Zusatzzutat)
Wer mag: Chili aus der Mühle
frische Blattpetersilie, gehackt


Spaghetti in reichlich Salzwasser bißfest kochen.
In der Zwischenzeit die Sardinen entgräten (das geht sehr einfach vom Kopf abwärts).
Filets (2 Pro Sardine) herauslösen.
Olivenöl leicht erhitzen.
Knoblauchwürfel, Kabern, Olivenwürfel und Peperoniwürfel zum Öl geben und kurz mitgaren.
Salzen. Wem das Öl noch nicht scharf genug ist, kann mit etwas Chili aus der Mühle nachhelfen.
Sardinenfilets in einer Pfanne mit wenig Öl anbraten. Ab und zu wenden.

Spaghetti abgießen, zurück in den Topf geben und mit einem Schuß Olivenöl vermengen.
Spaghetti in angewärmte Teller geben und mit der Olivenöl-Sauce bedecken.
Sardinenfilets auf die Nudeln geben und mit der Petersilie bestreuen.
Sofort servieren! Wunderbar!

Donnerstag, 26. Juli 2012

Tapenade (Olivenpaste)

Tapenade aus schwarzen Oliven ist vielseitig verwendbar. Sie schmeckt auf geröstetem Baguette, gebackenem Ziegenkäse oder als Topping auf Caprese-Salat.

Einfach machen, in ein sterilisiertes (120 Grad Celsius, 10 Minuten) Schraubglas füllen und mit Olivenöl bedecken. Verträgt sich im Kühlschrank prima mit einem Glas Basilikumpesto.


200 g schwarze Oliven ohne Stein
30 g Basilikum
2 EL Kapern
4 Sardellenfilets aus dem Gläschen (gut gewässert)
2 frische Knoblauchzehen
100 ml bestes Olivenöl
Salz


Alle Zutaten (ohne Salz) im Mixer zerkleinern, bis eine grobkörnige Masse entstanden ist.
Mit Salz abschmecken.


Alles klar?

Dienstag, 24. Juli 2012

Pesto alla genovese (Basilikumpesto)

Zeit für (m)einen Klassiker. Ohne viele Worte drumherum. Andiamo:

150 g frische Basilikumblätter (2 Bund)
120 g Parmesan (frisch gerieben)
40 g Pinienkerne (goldbraun in einer Pfanne ohne Fett geröstet)
3 Knoblauchzehen
120 ml bestes Olivenöl
Salz


Basilikum mit den Knoblauchzehen, den Pinienkernen und dem Öl im Mixer kleinhacken.
Den geriebenen Parmesan unterheben.
Mit Salz abschmecken.
Wer mag, kann eine extra Portion ganze Pinienkerne (geröstet) unterrühren.
Pesto in ein sterilisiertes (Ofen, 120 Grad, 10 Minuten) Glas füllen.


Das Pesto schmeckt zu Pasta, geröstetem Brot, Fisch, Fleisch, alten Stühlen und gerösteten Ameisen...


Und wie machst Du Dein Pesto alla genovese?

Dienstag, 17. Juli 2012

Schnelle Tartelettes Tartin, Paris und ein Haushaltswarengeschäft deluxe

"Oh, Champs-Élysées, oh Champs-Élysées, Sonne scheint, Regen rinnt, ganz egal, wir beide sind, so froh wenn wir uns wiedersehn` oh`Champs-Élysées...lalalalalalalalala...". Ich erinnere mich, das Lied an der wunderbarsten Feier meines Lebens laut mitgesungen zu haben. Obwohl ich nicht wirklich textsicher war. Daneben: Ein Mann am Klavier und eine erste Stimme, die wusste, was sie sang. Jedesmal, wenn ich in Paris bin und die Champs-Èlysée besuche (was eher selten passiert), summe ich in Gedanken dieses Lied und es macht mich irgendwie ein wenig leichter. An dieser Stelle ein Gruß an Jörg, Micha, Peer und Lexi. Schön war`s!

Der Wiesbaden-Mann und ich waren kürzlich wieder da. In Paris. Das Wetter war nicht wirklich dolle, alles grau grau...aber hey: Haben wir nicht alle schlechte Tage?
Schietwetter in Paris kann denjenigen unter uns nichts anhaben, die a). Museen lieben und b). sich gern lukullischen Gelüsten hingeben. Eine warme Tarte Tartin mit einem Schlag Crème Fraiche, dazu ein Café au lait. Wen juckt da der Regen vor dem Fenster?

In der Tat mag ich Tarte Tartin richtig gern. Bien sur!..... Daher habe ich kurzer Hand das Rezept von Julia Child aus "Mastering the Art od French Cooking" (klar, oder?) ein wenig abgewandelt und habe statt Mürbeteig einfach gefrorenen Blätterteig verwendet. Wenn`s mal schnell gehen muss. Madame wird es mir hoffentlich verzeihen.

Zutaten für 2 - 10 cm Tarte-Förmchen (wo ich dieeeee herhabe, erfährst Du unten):

1/2 bis 3/4 eines säuerlichen Apfels
1 Lage Blätterteig (gefroren, rechteckig)
4 EL Zucker...oder mehr
25 g Butter...oder mehr
Zimt
Blätterteig ca. 10 Minuten auftauen.
Mit Hilfe eines Tarte-Förmchens zwei Blätterteig-Kreise ausstechen.
Den Apfel schälen, Kerngehäuse entfernen, vierteln, Stücke in 3-4 mm dicke Stücke schneiden.
Zucker mit etwas Zimt mischen.
Butter in einem Töpfchen erwärmen.
Ofen auf 190 Grad vorheizen.



Etwas Butter (bodenbedeckend) in die Förmchen geben.
Zimtzucker (gerne mehr) auf dem Boden verteilen.
Boden mit Apfelstücken belegen.
Wieder Butter, wieder Zucker draufgeben...grooßßßßzüügig bitte!
Das wiederholst Du so lange, bis die Förmchen fast apfelbedeckt ist.
Butter und Zimtzucker bilden den Abschluss.
Jetzt kommt der Blätterteig auf die Förmchen.
Diesen bitte an den Rändern gut festdrücken, da er sich sonst verselbständigt (siehe unten).
Die Tartelettes Tartin auf einer Stufe unter Mittelschiene ca. 30 Minuten backen.


Habt ein Auge auf die Kleinen, während sie im Ofen weilen. Damit sie nicht zu dunkel werden. Ich habe die 30 Minuten auf den Knien vor dem Ofen verbracht, weil ich soooo uffgerescht war. Einen Blätterteigkreis hatte ich nicht richtig festgedrückt. Das sah dann so aus:


Aber keine Angst - es hat trotzdem geschmeckt. Das ist das Schöne an den Tartelettes. Man kann sie eigentlich nicht verhunzen - außer, man spart an Butter und Zimtzucker. Mehr ist hier wirklich mehr. Die Tartelettes sollten noch warm -wer mag- mit einem Löffel Crème Fraiche gegessen werden. Köstlich!

Diese wunderbaren kleinen Förmchen habe ich übrigens bei "Dehillerin" in Paris erstanden. Ein wunderbarer Laden. Von winzigen Tarte-Förmchen bis hin zu riesigen Töpfen gibt es hier alles. Jedes Produkt ist mit einer Artikelnummer versehen (meist am Regalbrett). Den Preis findet man in einer Kladde, die am Eingang eines Ganges angebracht ist.

Ich persönlich hatte noch eine ganz putzige Begegnung. Ich war noch völlig in meine Förmchen- Gedanken vertieft, als mich eine ältere Dame auf englisch ansprach. Sie hatte nicht verstanden, wie und wo man Preise zu den Artikeln finden kann. Wir kamen ein wenig ins Gespräch und es stellte sich heraus, dass die aus Florida angereist kam. Und voller Verzückung verriet Sie mir, dass sie endlich mal backen wolle. So wie Julia Child. Denn Julia Child hätte zu ihrer Zeit in Paris doch immer HIER bei Dehillerin eingekauft. Und tatsächlich: Hinter der Kasse hing ein Bild. Von ihr. Der echten Julia Child! Erkennst Du sie?



Jetzt mache ich aber mal langsam Schluss für heute.
Hier noch drei Impressionen in grau:

..und hier noch...
  • ein Mosaik, das sich in einem kleinen Park in/auf Montmartre befindet. Es steht geschrieben: "Ich liebe DICH". Und das in 250 Sprachen! Hach, wie romantisch...
  • Madame Gans beim Betrachten des "Tour Eiffel"
  • Ein kleiner Spatz im reizenden Café "Les deux Abeilles", das ich dank Kathrin gefunden habe. Wer nach Paris möchte, sollte sich ihre Tips unbedingt zu Herzen nehmen...


Ich sage für heute "au revoir"...

BISOU

Alex


Freitag, 29. Juni 2012

Post aus meiner Küche: TOTAL BEERIG!

Es begab sich, dass sich drei gute Feen folgende Frage stellten:
"Wie wäre das, wenn man all die Köstlichkeiten, die in der Küche gezaubert werden, miteinander teilt? Wenn selbstgemachte Pralinen, Karamellriegel, Marmeladen oder Gewürzmischungen hübsch verpackt eine Reise antreten, um Kilometer weiter jemand anderes glücklich zu machen." Die Antwort war: "Wir finden: Das wäre toll!"

Daraufhin haben die drei einen wunderbaren Blog mit Namen "Post aus meiner Küche" gezaubert. Die Namen der Feen: Clara, Jeanny und Rike! Von Zeit zu Zeit rufen sie nun zu Motto-Leckereien-Tauschparties auf. Diesmal waren Beeren gefragt. Nach dem Motto: Very berry! 544 kochbegeisterte Beerenfreunde haben sich angemeldet. Daraus ergaben sich 272 Tauschpaare. Ich war diesmal dabei. YEAH! Und weil ich völlig überdreht und begeistert war und bin, habe ich gleich drei beerige Sachen gebastelt:

Erdbeer-Limes:
Erbeer-Limes wird aus frischen Erdbeeren (meine stammten aus dem elterlichen Garten), Zitronensaft, Zucker, Wasser und Wodka gemixt. Die Mengen können nach eigenem Geschmack variiert werden. Wer es saurer mag, nimmt mehr Zitronensaft, wer es wodkalastiger mag, nimmt mehr Wodka. Klar, ne?



500 g gewaschene und gerupfte Erdbeeren
175 g Zucker
150 ml Wasser
175 g Zitronensaft (frisch gepresst)
230 ml Wodka



Wasser und Zucker in einem Topf erhitzen, bis sich der Zucker gelöst hat.
Zuckerwasser abkühlen lassen.
In der Zwischenzeit die Erdbeeren pürieren.
Erbeermus und Zitronensaft zu dem Zuckerwasser geben.
Wodka zugeben.
Alle Zutaten gut verrühren und in sterilisierte Flaschen abfüllen.
Den Erdbeer-Limes im Kühlschrank aufbewahren und immer wieder gut durchschütteln.

Himbeer-Essig (frei nach Nicole Stich):
300 ml Weißweinessig
100 g Himbeeren (ich hatte frische)
1 daumengroßes Stück Ingwer (geschält)


Himbeeren und Ingwer mit dem Weißweinessig in eine Flasche geben.
Gut schütteln.
1 Woche im Kühlschrank durchziehen lassen, ab und zu schütteln.
Flüssigkeit durch ein Sieb seihen, Ingwer entfernen.
Die aufgefangenen Himbeeren mit einem Löffel am Sieb ausdrücken.
Himbeeressig in eine sterilisierte Flasche geben.
Passt wunderbar zu Blattsalaten.



Rum-Beeren (frei nach Tim Mälzer):
900 g Beeren (ich hatte Himbeeren, Erdbeeren und Brombeeren)

150 ml Wasser
375 g Zucker
350 ml Rum (54%)

Wasser und Zucker in einem Topf erhitzen, bis sich der Zucker gelöst hat.
Zuckerwasser abkühlen lassen.
Rum zugeben.
Früchte waschen, trockentupfen, Erdbeeren halbieren oder vierteln.
Früchte in ein sterilisiertes Glas oder einen Steinguttopf geben, dabei nur schöne Früchte verwenden (keine Matschpampe).
Rumzuckerwasser darübergeben.
Gefäß mit einer Frischhaltefolie abdecken oder mit einem Deckel verschließen.
Rum-Beeren mindestens 5 Tage ziehen lassen, je länger sie ziehen, desto besser.
Ab und zu umrühren oder Gefäß schütteln.
Die Rum-Beeren passen wunderbar zu Vanilleeis.


Da ich das besondere Glück hatte, das beerige Starter-Kit von Steffi zu gewinnen, konnte ich die Rum-Beeren mit diesem entzückenden Anhänger dekorieren. Schaut doch mal auf Steffis wunderbarer Seite "DECORIZE" vorbei. 


Erdbeer-Limes, Himbeer-Essig und Rum-Beeren habe ich dann am vergangenen Sonntag verpackt....


...und versandfertig gemacht...


Das Päckchen ging dann ab in den hohen Norden (von Wiesbaden aus betrachtet) zu Nicole, die es heile erhalten hat...

Herzlichen Dank an die drei Feen von "Post aus meiner Küche" für die vielen Stunden, die sie in die Organisation dieser Sache stecken und gesteckt haben! Ganz toll, was ihr da auf die Beine gezaubert habt.