Mittwoch, 28. März 2012

Weinbirnen an heißer Rum-Zabaione

Letzte Woche schlenderte ich ganz unbedarft von unserer Flur-Westseite zur Flur-Ostseite (hey, ich will nicht angeben, aber diese Altbaubuden haben wirklich lange Flure). Der Weg führte mich zwangläufig an meinem tollen Allroundspiegel vorbei. "Allround" nicht, weil ich mich von vorne, hinten und der Seite angucken kann, sondern nur deshalb, weil ich so ziemlich alle spiegelrelevanten Tätigkeiten nur vor IHM verrichte. Badezimmerspiegel finde ich doof. Das Licht ist meist unvorteilhaft und bei kosmetischen Eingriffen, bei denen eine gewisse Spiegelnähe notwendig ist (rupfen, zupfen, tuschen und fuschen), drückt das Waschbecken in den Bauch, was zwangsläufig einen negativen Beigeschmack hinterlässt (ist mein Bauch so dick oder hat das Waschbecken einfach nur eine unglückliche Form?). Kurz und gut - seit Jahren verrichte ich solche Dinge eben genau vor diesem Flurspiegel. Da kann man dicht ranrücken, das Licht kommt sanft von der Seite...Perfekt! 
Als ich vergangene Woche also so am Vorbeischlendern war, dachte ich bei einem kurzen Blick auf meine Seitenansicht: Mensch, das Kohlenhydrate-Weglassen am Abend hat doch was gebracht! Mit ein wenig Luftanhalten sah das doch alles schon wieder ganz anständig aus. Und ich wäre nicht die Alex, wie ich sie kenne, wenn ich das nicht gleich zum Anlass genommen hätte, dieses Ergebnis ordentlich zu feiern. Mit `nem ordentlichen Nachtisch. 

Weinbirnen in heißer Rumzabaione habe ich das erste Mal vor ganz doll vielen Jahren gegessen.
Es war Liebe auf den ersten Bissen. 
Irgendwann habe ich dann dem Koch das Rezept abgeluchst. 
Die ersten Nachkochversuche sind kläglich gescheitert. 
Lange Jahre habe ich das Rezept dann nicht mehr angefasst.
Irgendwann dann doch.
Inzwischen bin ich die Heldin der Weinbirnen. 
Sag` ich jetzt mal so ;-)

Der Nachtisch ist recht aufwändig.
Irgendwie was für Weihnanchten.
Oder Hochzeitstage.
Oder Tage, an denen man die volle Dröhung braucht.
Oder als Belohnung - für einen reduzierten Bauchumfang!


Los geht`s für 4 Personen:
  • 100 g Zucker
  • 1/2 L Weißwein (fruchtig)
  • 1 El Zitronensaft
  • 4 Birnen (Sorte "Conference")

      • 4 Eigelb (von Bio-Eiern Größe "M")
      • 40 g Zucker
      • 100 ml Karamellsud (den ihr mit den oben genannten Zutaten herstellt)
      • 6 cl Rum
      • Vanillemark einer Vanilleschote
      • 5 EL Sahne
      Zucker in einem Topf, in dem auch die Birnen Platz haben, bei mittlerer Hitze karamellisieren lassen 
      (das ist völlig umproblematisch, man muss keine Angst haben...einfach machen), 
      dabei rühren.

      In der Zwischenzeit die Birnen abschälen.
       Der Stil sollte dabei erhalten bleiben.

      Lebenszyklus einer Conference-Birne:


      Das Karamell mit dem Weißwein ablöschen.
      Rühren, bis sich das Karamel gelöst hat.
      Zitronensaft zugeben.
      Die Birnen im Wein-Karamellsud pochieren (ca. 30 Minuten bei schwacher Hitze).
      Birnen aus dem Sud nehmen und von der Flüssigkeit 100 ml abmessen.

      Ein Wasserbad aufsetzen und bei mittlerer Temperatur halten.
      Im Wasserbad die Eigelb mit dem Zucker verrühren.
      Die Flüssigkeit (Rum und Karamellsud) sowie das Vanillemark zugeben und schlagen, schlagen schlagen.
      Hier bitte die Tips zu meiner klassischen Zabaione beachten.

      Die pochierten Birnen (kalt) mit der Rum-Zabaione anrichten.
      Damit endet das Ursprungsrezept!
      Aber ich wollte diesmal mehr!
      Und habe noch selbstgemachtes Vanilleeis und Walnuss-Baklava mitgegeben!
      Es war göttlich! 


      Zu "Vanilleeis" und "Walnuss-Baklava" erfahrt ihr hier in diesem Theater bald mehr. 
      Bleiben Sie dran ;-)


      5 Kommentare:

      1. Sieht auch göttlich aus! So ein Allroundspiegel habe ich auch, aber meiner zeigt leider keinen geringeren Bauchumfang an. Vielleicht sollte ich ihn mal auswechseln?

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      2. Ich wünsche Dir und deinen Lieben wunderschöne Osterfeiertage!
        Viel Zeit zum Entspannen und Erholen!
        Und gaaaaaaaaaaaaaanz viele, bunte Ostereier ;)


        Liebe Grüße Kerstin

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      3. @Zorra: Unbedingt...bei Spiegeln gibt da ja auch wirklich riesige Unterschiede ;-)
        @Kerstin: Vielen Dank -Dir auch...

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      4. @ Zorra: Das wäre ja schon der Knaller, wenn der Spiegel die Wunschfigur anzeigen würde :-) *träum*

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      5. Hat geschmeckt wie in unserem Lieblings Hotel Neustift - Danke für das schöne Rezept, das ich mittlerweile jeden Monat nachkoche:)

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