Montag, 27. September 2010

Rinder-Carpaccio mit Sesamöl und Nüssen

Eine Woche hat Deutschland mich schon wieder, aber ich kann mich noch nicht so ganz wirklich mit den hiesigen Herbst-Begebenheiten anfreunden. Daher tauche ich nochmal kurz nach Palma de Mallorca ab...

Wenn man Palma mit dem Auto besucht, parkt man am besten im Parkhaus gegenüber der Kathedrale.

Von dort aus kann man wunderbar durch diese wirklich sehenswerte Stadt schlendern. Auch hier empfiehlt es sich, die Stadtbesichtigung erst gegen Nachmittag zu starten. Dann sind die vielen Menschen, die Palma per Schiff angesteuert haben, in der Regel schon wieder auf See. Wir waren am 13. September dort und hatten bis auf die Innenbesichtigung der Kathedrale (dieses Jahr haben wir es endlich geschafft) keine konkreten Ziele. In der Straße "San Nicolas" entdeckte ich ein Schuhgeschäft mit wirklich hübschen Winterstiefeln.
Ich liebe Winterstiefel! Leider passen mir Stiefel aufgrund meiner derartig merkwürdigen Knubbelwaden (siehe Zeichnung links) leider nur selten. Gepaart mit den Erfahrungswerten der letzten Jahre -  mir passen in Spanien grundsätzlich nie Klamotten , auch wenn sie auf den ersten Blick noch so groß aussehen - wollte ich eigentlich schon weiterlaufen. Uwe, der das Stiefeldrama seit Jahren miterlebt, war aber der Meinung, man solle das Problem der jährlichen Stiefelsuche möglichst frühzeitig und urlaubsentspannt angehen, zog mich also in den Laden. Was soll ich sagen: Sowohl die schwarzen als auch die braunen Stiefel passten! Stolz wie Oskar verließ ich das Geschäft. Das musste gefeiert werden! Ich hatte nur Gutes von einem Restaurant mit Namen "13 %" (calle Sant Feliu) gelesen. Also nichts wie hin! Wir bestellten einen leckeren mallorquinischen Weißwein und diverse Kleinigkeiten von der Speisekarte, die wir brüder-schwesterlich geteilt haben. Besonders lecker war das Carpaccio aus Bio-Rindfleisch, mit Sesamöl, Nüssen und geriebenem Parmesan. Ein Traum!


Zurück nach Wiesbaden:
Das Carpaccio habe ich heute nachgebastelt und es ist mir fast so gut gelungen wie den Köchen im "13 %": 
  • pro Person 80 g (Bio)Rinderfilet
  • Sesamöl
  • Parmesan
  • diverse Nüsse (Mandeln, Walnüsse, Haselnüsse, Pistazien, Pinienkerne)
  • Salz und Pfeffer aus der Mühle

Es besteht die Möglichkeit, das Rinderfilet schon in "Carpaccioform" fertig zu kaufen (z.B. bei "Metro") oder lässt es bereits beim Metzger in dünnstmögliche Scheiben schneiden. Die Filetscheiben auf ein Holzbrett legen und mit einem Fleischplattierer hauchdünn "schlagen" (man muss das Holzbrettchen durch das Fleisch sehen können). Die Filetscheiben auf einem schönen großen Teller anrichten. Sesamöl, Salz und frisch gemahlenen Pfeffer darübergeben. Die Nüsse mit einem Messer grob zerkleinern, in einer Pfanne ohne Fett anrösten und über das Fleisch gehen. Zum Schluss frisch geriebenen Parmesan drüberstreuen.

Sonntag, 26. September 2010

Ei im Glas!

Etwas verstaubt und aus der Mode gekommen ist das Frühstück mit "Ei im Glas". Ich persönlich finde diese Servierform eines weichgekochten Eis/Eies grossartig, da es einem das bitterböse "Eierkopf-Abschlagen" erspart. Ich stelle mich dabei immer ein wenig ungeschickt an und selbst Hilfsmittel wie ein  "Eierschalen-Sollbruchstellenmacher" überzeugen mich nicht. Ich pelle das Ei lieber in der Küche, gebe es in ein hübsches Glas, streue kleingehackten Schnittlauch, Salz und frisch gemahlenen Pfeffer darüber. Fertig!

Sonntag, 19. September 2010

Sangria Cava und Datteln im Speckmantel

Hola! Da bin ich wieder. Wirklich traurig, dass Urlaube immer so schnell vorbei gehen. Wenigstens habe ich meine Urlaubsfotos, die mir über die anfängliche Trauer hinweghelfen. Wenn ich da an früher denke... man musste zuerst die Filme zum Fotoladen bringen (der immer komische Öffnungszeiten hatte). Danach warte man eine Woche, um dann stolz die Schnappschüsse in Händen zu halten. Ich kann mich erinnern, dass ich immer ein wenig aufgeregt war. 

Nun gut. Jetzt bin ich also zurück. Wiesbaden zeigt sich sonnig, aber kalt. Meine Sandalen und Sommerkleidchen habe gestern eingemottet und gegen meinen Herbstmantel eingetauscht. Bevor mich herbstliche Gefühle überkommen, schwelge ich aber doch lieber noch ein wenig in Urlaubserinnerungen...

Mallorca... eine wunderbare Insel. Man findet für jeden Geschmack etwas: Meer türkis, Meer dunkelblau, Sandstrand, Felsstrand, Berge, Kultur, hübsche Städtchen, Segelboote und natürlich Party. Der Wiesbadenmann und ich sind eher der ruhigeren Fraktion zuzuordnen und uns verschlägt es immer in den Südosten (Cala Figuera) in ein kleines Hotel mit Blick auf den Hafen. Hier gibt es keinen Strand und damit nicht viele Touristen. Dieses Jahr hatten wir einen kleinen Fiat-Punto gemietet, mit dem wir über die Insel gebraust sind. Ein wichtiges Ziel: Der Strand von EsTrenc. Man fährt doch am besten erst am Spätnachmittag hin, steigt über die Sonnenhungrigen in den Liegestühlen und geht am Strand entlang bis hinter die zweite Strandbar. Dort kann man sich wunderbar sonnen und im türkisblauen Meer baden:


Ausgeruht schlendert man gegen 18 Uhr zur ersten Strandbar, bestellt dort eine "Sangria Cava" (nur der Beifahrer), eine Portion "Datteln mit Speck" und genießt den Sonnenuntergang:
 

Die "Sangria Cava" hat wenig mir der Sangria zu tun, die man gewöhnlich kennt : süßes rotes Getränk, das unglaubliche Kopfschmerzen verursacht. Ich habe einige Zeit gebraucht, um die "Sangria Cava" nachzubauen, die in Wiesbaden auf dem Balkon auch lange nicht so gut schmeckt wie am Strand von EsTrenc:

1 Orange + 1 Zitrone waschen, mit 2 Pfirsichen und etwas frischer Ananas in kleine Stücke schneiden und in ein Bowlengefäß (o.ä.) geben. 2 cl Weinbrand und 4 cl Cointreau auf das Obst geben und 2 Stunden ziehen lassen. Kurz vor dem Servieren mit Ananassaft (nach Belieben) und 1 Flasche kaltem Cava (alternativ geht ein trockener Sekt) aufgießen. Sehr lecker!

"Datteln mit Speck" sind leicht zu zaubern. Man nehme:

Datteln ohne Kern, Serano-Schinken, Zahnstocher, etwas Olivenöl. Schinken halbieren. Je eine halbe Schinkenscheibe um eine Dattel wickeln, mit einem Zahnstocher fixieren und in heißem Olivenöl ausbacken, bis der Speck cross ist. In einer Schale anrichten!

Mittwoch, 1. September 2010

pimientos de padron oder auf deutsch: Bratpeperoni!

Ich verabschiede mich nach Mallorca mit einem dreifach donnernden Rezept: "pimientos de padron":

Hierzu brauchst Du:
  • Bratpeperoni
  • Olivenöl
  • Knoblauch (schön frisch)
  • grobes Meersalz
Peperoni waschen und trocken tupfen.
Knoblauch schälen und grob würfeln (Menge nach Wunsch).
Öl in einer Pfanne erhitzen.
Peperoni im Öl anbraten, bis sie Blasen werfen.
Knoblauch kurz mitdünsten.
Meersalz über die Peperoni geben.
Die Peperoni werden zu einem Glas Rotwein heiß gegessen. Den Stiel bitte übrig lassen!