Samstag, 26. Mai 2012

Frankfurter Gazpacho mit Serrano-Sticks

Die Sonne brutzelt heiß vom Himmel herunter und mir gelüstet nach einem kalten Süppchen. Die Spanier haben ganz recht damit, im Sommer eiskalte Gazpacho zu essen-weil es herrlich erfrischend ist!

Ich hatte mir vor Jahren ein Rezept von Tim Mälzer aus einem Heft gerissen, das ich schon lange mal kochen wollte: Die "Frankfurter Kräutersuppe". Die Suppe wird bei Herrn Tim mit einer Mehlschwitze angedickt und warm serviert. Ich habe daraus eine Sommervariante, nämlich die "Frankfurter Gazpacho" (ohne Mehl) gemacht. Dazu gab es knusprige Serrano-Sticks.


Die Suppe beherbergt ein ganzen Bund "Grüne-Sauce-Kräuter", die die Frankfurter für ihre legendäre "grüne-Sauce" verwenden. Ein tolles Rezept findet ihr u.a. hier bei Julia.

Frankfurter "Grüne-Sacue" wird klassisch aus sieben Krätern gemacht:
Borretsch, Schnittlauch, Kerbel, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Kresse. Niemals mit Dill. 
Und genau aus diesen Kräutern besteht mein Süppchen!
Heutzutage kann man die Kräuter bereits fertig sortiert auf dem Markt kaufen.


Mengenangaben für 4 Suppenteller oder 6 Ramazzotti-Gläser:
  • 1 Bund "Grüne-Sauce-Kräuter", von der Petersilie bitte nur 3 Stück verwenden
  • 2 kleine Zwiebel, fein gewürfelt  besser weglassen ;-)
  • etwas Sonnenblumenöl
  • 750 ml selbstgekochte Gemüsebrühe
  • 50 g Creme Fraiche
  • Zitronensaft (frisch gepresst)
  • Salz und Pfeffer
  • 2 Scheiben Serrano-Schinken 
Zwiebelwürfel in Sonnenblumenöl andünsten, Gemüsebrühe zugeben und aufkochen lassen.
Kräuter grob hacken und zusammen mit der Creme Fraiche in die Brühe geben.
Temperatur wegnehmen und die Kräuterbrühe mit dem Zauberstab oder in einem Mixer pürieren.
Mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.
Im Kühlschrank herunterkühlen.

Vom Serrano-Schinken die Speckschicht entfernen und der Länge nach in je 4 Scheiben schneiden.
Die Scheiben einer Pfanne ohne Fett auslassen und abkühlen lassen.

Frankfurter Gazpacho mit den Serrano-Sticks anrichten!


Und da das Süppchen so schon hellgrün ist, passt es doch wunderbar in 
Uwes "Cookbook of Colors" für den Monat Mai. 


Donnerstag, 17. Mai 2012

Sesam-Lollies

Als Kind wird einem ja gerne der Spaß an Lollies verdorben (großer Zeigerfinger eines Erwachsenen in Kombination mit der Aussicht auf eine Kariesbehandlung beim Zahnarzt). Das kann nachhaltig Eindruck hinterlassen. Nicht so bei mir. Auch noch heute, mit leicht über vierzig, finde ich Lollies immernoch toll. Und mein Zahnarzt findet meine Zähne toll. Also alles bene. Meine favorisierte Sorte: Sesam-Lollies!


Für 10-15 Lollies (je nach Lutschdurchmesser) benötigst Du:

200 g Zucker
25 g Sesam
10-15 ganz einfache Holzspieße
Backpapier




Holzspieße im Abstand von 5 cm auf das Backpapier legen.

Zucker in einem Topf bei mittlerer Hitze holzlöffelrührend karamellisieren lassen.
Topf von der Herdplatte nehmen und den Sesam unterrühren.
Mit einem Teelöffel das Gemisch auf das obere Viertel der Spieße laufen lassen.
Die Lollies müssen nicht perfekt rund sein - kreative Formen sind zugelassen.
Masse trocknen lassen (dauert maximal 30 Minuten).

Loslecken!

Karamelltopf und-löffel einfach mit Wasser und etwas Spüli einweichen -
dann lösen sich die Karamellreste ganz von alleine auf.


Sonntag, 13. Mai 2012

Mousseline au Chocolat und eine minzige Beerensauce

Grundsätzlich bin ich rezept-technisch offen für fast alles. Da gibt es Dinge wie Gulasch mit Schokolade, Macarons mit einer Füllung aus Karamell und Fleur de Sel (Sal) und...hört, hört...Weißbier-Tiramisu. Das alles finde ich hochgradig spannend und ausprobierenswert. An manchen Tagen finde ich es aber schon bedenklich, dass ich ein thailändisches Curry aus dem Handgelenk kochen kann, während mich ein Schweinebraten mit Knödeln vor echte Probleme stellt. Dabei sind es doch auch immer wieder die Küchen-Klassiker, die mein Herz höher schlagen lassen. Das ist so ähnlich wie mit Autos. Die neuen Modell bieten allerlei Komfort und Bequemlichkeit, aber ehrlich : Gibt es etwas Entzückenderes auf der Straße als einen `69er VW-Käfer?

Daher habe ich heute in die Klassik-Kiste gegriffen und für Zorra und ihren 7.-Blog-Geburtstag, der unter dem Motto "schaumig & luftig" steht, eine Schoko-Mousseline gemacht.

Das Rezept stammt aus dem Buch "mastering the art of french cooking" von Julia Child (ich lieeebe dieses Kochbuch ;-)). Die Mousseline ist relativ flüssig, luftig und mittelbraun. 


Mengenangaben für 10 Personen:
  • 4 Eigelb
  • 150 g Zucker
  • 25 ml Orangenlikör (wer den Geschmack nicht mag, lässt diesen einfach weg)
  • 170 g beste Zartbitterschokolade (75 %)
  • 4 EL Espresso (flüssig, nicht als Pulver)
  • 170 g beste Butter (ungesalzen)
  • 4 Eiweiß
  • Prise Salz
  • 1 EL Zucker
  • 500 gefrorene gemischte Beeren 
  • Zucker nach Geschmack
  • frische Minze nach Wunsch
Ihr benötig einen Wasserbadtopf und einen Topf mit kaltem Wasser.

Eigelb mit dem Zucker in einer wasserbadtauglichen Schüssel schaumig rühren. Ggf. Orangenlikör unterrühren. Topf in ein Wasserbad hängen (nicht zu heiß, keinenfalls kochend) und die Masse weiter aufschlagen (3-4 Minuten). Topf in das kalte Wasser hängen und weitere 3-4 Minuten rühren.

Schokolade mit dem Espresso im Wasserbad verflüssigen. 
Topf aus dem Wasserbad nehmen und Butter stückchenweise unterrühren.
Danach die Schokomasse in die Eigelbmasse geben und gut verrühren.

Eiweiß mit dem Salz mit dem Handrührer aufschlagen.
Zucker untergeben und weiter rühren.

Eiweiß unter die Schokomasse heben.
Mousseline einige Stunde kühlen.

Gefrorene Früchte mit einem Schuß Wasser zum Köcheln bringen.
Früchte im Mixer zu einer Sauce verarbeiten.
Mit Zucker und Minze abschmecken und mit der Mousseline servieren.

Schokolade kauft man in Wiesbaden hier:

XOCOATL
Grabenstraße 24
65183 Wiesbaden

Ein ganz entzückender Laden mit sehr freundlichem und erfahrenen Personal!


Bon appetit!

Donnerstag, 3. Mai 2012

Salz-Zitronen, die "Bar-Dia" und eine salzige Verlosung!

Über Ostern waren der Wiesbaden-Mann und ich mal wieder auf Mallorca. Diesmal wohnten wir in einem Hotel mitten in der Altstadt von Palma. Hach, war das schön! Die Insel war um diese Jahreszeit noch saftig grün, die Altstadt von Palma am Abend fast menschenleer und die Straßen in den Norden weitgehend autofrei.

In Palma hatten wir eine wirklich witzige Tapas-Bar entdeckt: "Bar-Dia". Von außen betrachtet  erschien das Lokal ersteinmal völlig ungemütlich (grelles Licht, Meltalltresen, spartanisch eingedeckte Tische) - trotzdem war es rappelvoll. Ein Grund, reinzugehen. Wir ergatterten den letzten Tisch vor dem Tresen - mit freiem Blick auf die in der Auslage befindlichen Tapas, von denen wir auch gleich eine ordentliche Auswahl bestellten. Dazu den roten Hauswein. Gesprochen haben wir an diesem Abend fast nicht - so sehr waren wir von dem Treiben vor und hinter dem Tresen in Bann gezogen. Nachdem wir alle Speisen bis auf den letzten Saucenrest vertilgt hatten, räumten wir den Tisch und zogen uns an die Tresenecke auf Kaffe und einen "Herbas" zurück. Gegen Mitternacht fielen wir glücklich zurück auf die Straße. Großen Dank an Juan José Pozuelo und sein Team!

In der Markthalle von Palma (ein TRAUM!!!!)  kaufte ich am nächsten Tag 10 frische Zitronen (gewachsen und gepflückt auf der Insel) für genau einen Euro, die ich unbeschadet nach Deutschland überführt und inzwischen mit Salz und Gewürzen eingelegt habe:


Das Rezept hatte ich aus dem Buch von Clodagh McKenna: "Die Küchenfee":  
  • 10 Zitronen
  • 9 TL Meersalz
  • 10 Pfefferkörner
  • 10 Koriandersamen
  • 4 Loorbeerblätter
  • 5 Gewürznelken
  • 1 Zimtstange
  • Ein Glas, in das 5x4 Zitronenviertel passen, sterilisiert (Ofen, 10 Min., 120 Grad Celsius)
  • Die Zitronen heiß abwaschen.
  • 5 Zitronen in Viertel schneiden.
  • In das Glas 1 TL Salz streuen.
  • eine Lage Zitronenviertel einschichten.
  • mit 2 TL Salz, 3 Pfefferkörnern, 3 Koriandersamen, 1 Lorbeerblatt und 1 Nelke bestreuen.
  • So fortfahren, bis die Zitronenviertel und die  Gewürze aufgebraucht sind.
  • Die Zimtstange halbieren und zwischen die Zitronen stecken.
  • Die restlichen Zitronen auspressen und den Saft in das Glas gießen.
  • Das Glas verschließen und 3 Wochen an einem kühlen, dunklen Ort ruhen lassen.



Der Witz ist, dass ich die Zitronen eigentlich nur so zum Spaß eingelegt habe. Weil ich das Rezept so nett fand und alle Welt von Salz-Zitronen spricht. Nun habe ich welche und frage Dich: Was tun mit den Zitrönchen? Hast Du ein schönes Rezept für mich, das Du bereits ausprobiert und für gut befunden hast? Dann nur her damit :-). Ich freue mich über jeden Tip per E-Mail oder über einen link zu (D)einem Blogbeitrag (als Kommentar).


Unter allen Einsendern (Ende 31. Mai 2012) verlose ich ein Glas "EsTrenc-Salz", 
das ich im Kilopack direkt auf Mallorca gekauft habe.
Hier sind sie....die Salzberge von "EsTrenc":



Sauersalzige Grüße - Alex

N
achtrag (03.06.2012):

Vielen Dank an alle, die mir einen Kommentar zur Verwendung meiner Salz-Zitronen hinterlassen haben. Das Glas "Es-Trenc-Salz" geht nach Wien (wie schön) zu...



Herzlichen Glückwunsch!

Vampirkiller: Gerösteter Knoblauch!

Vor vielen Jahren verschlug es mich mit zwei Freunden nach Dubai (schön war`s - hin muss ich aber nicht nochmal). Eines Mittags gingen wir zum Lunch in ein hübsches Restaurant mit Meerblick. Begleiter Nummer 1 (ortskundig und restauranterfahren) empfahl uns "Spaghetti mit Olivenöl und Knoblauch". Wunderbarer Zeitpunkt, um meiner Knoblauchsucht zu frönen. Ich bestellte. Zu den wunderbar bissfesten Spaghetti und dem leckeren Öl wurde - ja Du liest richtig - pro Person eine ganze geröstete Knobiknolle geliefert. Dazu gab es frischen Pfeffer. Der Knobi war sehr fein im Geschmack und nicht aufdringlich. Es war ein Traum.


Wieder zurück im scheichlosen Deutschland experimentierte ich wild mit diversen Knöllchen und fand schlussendlich das perfekte Hilfsmittel: Einen Knobibräter ("Römertopf"). 



So geht es:

Die Spitzen einer schönen und gut riechenden Knobiknolle mit einem scharfen Messer kappen.
Die äußerste Haut der Knolle ebenfalls entfernen.
Knobi auf den Boden des Bräters stellen und mit Olivenöl  beträufeln.
Deckel draufsetzen und bei 200 Grad Celsius um Ofen (Ober-/Unterhitze) braten.
Die Knoblauchzehen flutschen danach ganz einfach aus der Haut.

Gerösteter Knoblauch passt zu Spaghetti mit Olivenöl, Salz, frisch gemahlenem Pfeffer (gerne auch Parmesan), Pasta mit klassischer Tomatensauce (und Mozzarella-Würfeln) oder einfach zu Röstbrot.


Ein anderes wunderbares Rezept für Freunde der Knolle: Confierter Knoblauch!
Das Rezept findet Ihr hier bei Simone.

Viel Spaß beim Ausprobieren!