Das Wetter schrie am vergangenen Samstag nach Weihnachtsgans (vielleicht war ich aber auch ein wenig von Christinas entzückenden Weihnachtsbäumchen ;-) inspiriert). Ich hatte aber 500g politisch korrekten frischen Thunfisch im Kühlschrank liegen, der verarbeitet werden wollte.
Was gibt es zu diesem Rezept zu sagen:
Manchmal überquere ich den Rhein und verbringe einen Samstagvormittag (vorzugsweise ganz alleine) in Mainz. Wiesbaden und Mainz sind sich nicht so grün - ähnlich wie Katz und Maus oder Düsseldorf und Köln. Mir persönlich ist das völlig wurscht, denn ich mag beide Städte, aus ganz unterschiedlichen Gründen! Nach getaner Arbeit (Besuch des wirklich sehenswerten Wochenmarktes und Erledigung notwendiger Einkäufe) kehre ich traditionell im "HEILIGGEIST" ein. Wer sich jetzt über den merkwürdigen Namen wundert - das Lokal befindet sich tatsächlich in einer alten Spitalkirche (ich sitze auch im Sommer immer drinnen, da die Architektur einfach wunderschön ist). Die Lokalität ist - wie ich finde- wirklich einzigartig - insbesondere, wenn man um die Mittagszeit hingeht, wenn es noch nicht so voll ist (abends hat es durchaus etwas schallend Halliges). Soviel der Worte vorab.
Eines schönen Tages fand ich auf der Tageskarte marinierten Thunfisch vor, den ich, nach erfolgreicher Leerung des Tellers, wirklich einzigartig fand. Eine Woche später durchsuchte ich das halbe Rhein-Main-Gebiet nach gutem rohen Thunfisch und wurde auch irgendwann fündig. Ich habe das heilige Rezept dann nachgebaut, mit - ich will mich wirklich nicht selbst loben - einem prima Ergebnis. Die Melone und die Rucolakresse sind meiner Kreativität geschuldet ;-) Zum Thunfisch passen wunderbar Sesam-Crostini!
Jetzt geht es endlich los (Vorspeisenportion für 4 Personen):
- 500 g sehr frischen Thunfisch
- 40 ml (oder auch 4cl) bestes Sesamöl
- 5 EL dunkle Sojasauce
- 2 cm Ingwer, fein gerieben
- 100 g Sojasprossen (man kann sie wirklich wieder bedenkenlos essen) , gewaschen
- 20 g Schnittlauch (gewaschen)
- 20 g Sesamsamen (plus noch etwas Samen für die Crostini)
- Rucolakresse (oder irgendeine andere hübsche Kresseart), gewaschen
- 1 Melone (die Sorte überlasse ich Euch, sofern es keine Wassermelone ist), reif muss sie sein - fein schmecken auch Mango oder Papaya
- 1/2 Baguette (kann durchaus schon einen Tag alt sein)
- Olivenöl
- 1/2-1 Zitrone, frisch ausgepresst, Menge nach Belieben
- ggf. Salz (je nach Salzgehalt der Sojasauce)
Thunfisch in kleine Scheibchen schneiden (man kann sich hier gut die vorhandenen Strukturen des Fisches zu eigen machen - probiert es einfach aus):
Thunfischstückchen in eine Schüssel geben und mit dem Sesamöl, der Sojasauce, dem geriebenen Ingwer, den Sojasprossen (in 1-cm-Stücke geschnitten), der Sesamsaat (in einer Pfanne ohne Fett leicht angebräunt) und dem kleingeschnittenen Schnittlauch vermischen.
Einige Stunden ziehen lassen!
Melone halbieren, vierteln, achteln, von den Kernen und der Schale befreien und in feine Längsscheiben schneiden. Auf einem Teller anrichten.
Ofen auf 200 Grad Celsius vorheizen.
Das Baguette in Scheiben zu 1 cm schneiden, mit Olivenöl beträufeln und in das Sesamsaat drücken. Die Scheiben müssen ordentlich bedeckt sein. Scheibchen für ca. 8-10 Minuten in den Ofen geben (sie müssen leicht bräunlich sein).
Thunfisch mit dem Zitronensaft und ggf. Salz abschmecken (ich nehme auf diese Menge den Saft einer halben Zitrone), auf den Melonenscheiben verteilen und mit der Rucolakresse und den Sesam-Crostini anrichten.
Sehr unterhaltsame Geschichte von politisch korrektem Thunfisch - und wo krieg ich den jetzt her? Ist zum Heulen mit den Fischhändlern... Ich denke ich tröste mich mit Sesambaguette darüber hinweg ;)
AntwortenLöschenGenau so geht es mir auch ;-) also über deinen Tipp beim Fischeinkauf würde ich mich sehr freuen.
AntwortenLöschenLG