Sonntag, 18. November 2012

Frische-Kick: Mango mit Mozzarella di Bufala und Piment d'Espelette

In meiner Mittagspause schlendere ich gern durch die Straßen von Frankfurt, stöbere bei "Zweitausendeins" nach Büchern und CDs,  trinke bei "Wackers" einen Kaffee oder schaue im "Gewürz- und Teehaus Schnorr" vorbei. Bei "Schnorr" bekommst Du jedes noch so ausgefallene Gewürz und die verrücktesten Teesorten. Vergangenen Donnerstag war ich wieder dort. Und war hocherfreut, als mich der nette Mitarbeiter fragte, ob ich einen kleinen Happen Mango-Mozzarella-Salat probieren wolle. Klaro! Die Kombination aus frischer Mango, dem weichen Käse, einem Hauch "Piment d'Espelette", mildem weißen Balsamico und ordentlich Olivenöl hat mir mehr als geschmeckt. Und daher gab es den "Salat" auch gleich am Freitagabend bei uns zu Hause.


Für zwei Tellerchen benötigst Du:
1 sehr reife Mango
1 Kugel  "Mozzarella di Bufala"
milden weißen Balsamico
schönes Olivenöl
einen Hauch "Piment d'Espelette"
einige Blättchen Basilikum


Mango schälen und in feine Scheiben (oder auch Stücke) schneiden.
Mozzarella in kleine Stücke schneiden.
Beides auf einem schönen Teller anrichten.
Mit Balsamico und Olivenöl beträufeln.
Piment d'Espelette und einige Basilikumblätter darüber verteilen.

Fertig!


Ich wünsche allen Lesern einen schönen Sonntag!

Mittwoch, 14. November 2012

Alte Schätzchen und salzige Eier: Soleier!

Wenn ich das Wort "Soleier" höre oder lese, sehe ich eine vertäfelte rauchschwangere Kneipe oder einen Tante-Emma-Laden mit üppiger goldfarbener Kasse vor mir. Auf dem Bar- bzw. Verkaufstresen steht ein großes Glas mit gekochten Eiern. Daneben ein Schild: "Soleier - 25 Pfennig/Stück". Soleier existieren nur in meiner Erinnerung. Im wahren Leben habe ich sie seit Jahren nicht mehr gesehen. Irgendwie sind sie wie von Zauberhand mit dem Zigarettenrauch aus den Kneipen und den schönen alten Lebensmittelläden verschwunden. 

Nun begab es sich, dass Dorothé von bushcooks kitchen und Zorra zum Blog-Event "Alte Schätzchen"  aufriefen (an dieser Stelle herzlichen Dank an die beiden Gastgeberinnen). Alte, in Vergessenheit geratene, Kochbücher sollten aus dem Dornröschen-Schlaf erweckt werden. Gesagt, getan. Beim Durchstöbern meines Bücherregals fiel mir ein altes Erbstück meiner Oma B. in die Hände: "Das praktische neue Kochbuch" (C. Bertelsmann-Verlag, 2. Auflage, 1953).


Beim Durchblättern blieb ich auf Seite 148 hängen. Soleier!


 Endlich ein Anlass, um die in Vergessenheit geratenen Eier ins reale Leben zurück zu holen!

Für ein 500 ml Glas (mit Deckel) benötigst Du 4 Eier, einen gehäuften EL Salz und 350 ml Wasser.

Eier ca. 10-12 Minuten hart kochen und in kaltem Wasser abkühlen lassen.
Salz unter Rühren im Wasser auflösen.
Eier brüchig klopfen, in das Glas geben und mit der Salzlösung auffüllen.
Eier mindestens 24 Stunden ziehen lassen.



Ei pellen, halbieren, Eigelb vorsichtig entfernen.
In die Eiweißhülle etwas Essig, Öl, Senf, Salz und Pfeffer geben.
Eigelb wieder einlegen.
Ei essen und selig werden (auch "Selig-Ei" genannt).



Was fällt Dir zum Thema "Soleier" ein?

Donnerstag, 8. November 2012

Focaccia mit Auberginen und Halloumi-Käse

Der Teig ist bei einer Foccacia das "a" und "o". Der Belag kann noch so toll sein, wenn der Teig darunter wie Pappe schmeckt, er zu trocken oder zu dick oder zu dünn ist. Daher war ich sehr begeistert, als Christina -im Mai diesen Jahres- ihr Lieblings-Foccacia-Rezept vorstellte. Ich habe das Fladenbrot in der Zwischenzeit schon einige Male gebacken und bin von dem Teig mehr als begeistert. Vergangenes Wochenende gab es wieder Focaccia. Diesmal mit Auberginen und Halloumi-Käse. Achtung: Der Teig braucht viel Ruhe (fast 2,5 Stunden)...Zeit bitte einplanen...


Den Teig habe ich 1:1 von Christina übernommen, habe nur etwas mehr Salz zugefügt.

Für eine große Foccacio (ergibt 4 Stücke) benötigst Du:
  • 1 kleine Kartoffel
  • 10 g frische Hefe
  • 1 EL lauwarme Milch
  • 1 EL Buttermilch
  • 1/2 TL Zucker (braun)
  • 160 g Mehl (405)
  • 75 ml Mineralwasser
  • 25 ml Buttermilch
  • 1 gehäufter TL Salz
  • Olivenöl 
Belag:
  • Olivenöl
  • 2 Knobizehen (in Scheiben geschnitten)
  • 1 Aubergine (ca. 300g)
  • 150 g Halloumi-Käse
  • handvoll entsteinte Oliven (grün oder schwarz, je nach Laune), in Scheiben geschnitten
  • Pfeffer aus der Mühle
  • Salz aus der Mühle
  • Hauch Piment d`Espelette
  • Haushaltssalz für die Auberginen
  • ggf. Thymianblättchen oder Wildkräuter


Die Kartoffel weich kochen, abschrecken und pellen. Mit einer Gabel verdrücken und zur Seite stellen. Die Hefe mit der lauwarmen Milch, dem EL Buttermilch, Zucker und 1 TL Mehl glatt Rühren. Restliches Mehl in eine Schüssel geben, Mulde eindrücken und die Hefemilch angießen. Hefe mit etwas Mehl von Rand bestäuben und den Teig in einer Schüssel (abgedeckt) ca. 20 Min. an einem schönen warmen Ort gehen lassen. Mineralwasser, 25 ml Buttermilch, Thymian, Salz und 1 EL Olivenöl zugeben und alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Die Kartoffel unterkneten, eine Kugel formen und den Teig (abgedeckt) weitere 60 Min. gehen lassen. Auberginen und Halloumi vorbereiten (siehe nächsten Absatz). 
Teig auf einem bemehlten Backpapier ca. 1 cm. dick ausrollen, abdecken und weitere 60 Min. ruhen lassen. Nach 45 Minuten den Backofen auf 200 Grad Celsius (Ober-/Unterhitze) vorheizen. 
Nach der Ruhezeit den Teig mit einem guten Schuss Olivenöl beträufeln und 40 Minuten backen.
Nach 30 Minuten Knobi, Auberginen, Halloumi und Oliven auf den Fladen drücken, mit Olivenöl beträufeln und mitbacken.


Während der Teig ruht, die Aubergine waschen und in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Die Scheiben mit dem Haushaltssalz bestreuen und in einen tiefen Teller schichten. 15 Minuten ziehen lassen. Halloumi ebenfalls in 0,5 cm dicke Scheiben schneiden. Auberginen abtupfen und mit dem Käse in einer Pfanne mit reichlich Olivenöl goldbraun backen.

Fladen aus dem Ofen nehmen und zügig mit Pfeffer+Salz aus der Mühle und Piment d`Espelette würzen. Wer mag, kann noch einige frische Tymianblätter oder Wildkräuter über die Focaccia geben. Sehr fein!

Was sagst Du dazu?

Sonntag, 21. Oktober 2012

Toujours Provence: Grand Aioli avec lègumes et poisson

Du hast hohen Blutdruck? Fühlst Dich matt und ausgelaugt? Dir fehlt der richtige Antrieb? Dann brauchst Du eindeutig eine ordentliche Portion Knoblauch im Herz-Magen-Blutkreislauf. "Grand Aioli" bekommst Du rezeptfrei, sie schmeckt noch dazu außerordentlich lecker und die Einnahme einer Überdosis ist kaum möglich. Gemüse, Fischfilets und hartgekochte Eier treffen auf eine ordentliche Portion cremige Aioli. Frisch angerührt, versteht sich. Richtig lustig wird es, wenn man die Aioli in großer Runde genießt. So ähnlich wie Fondue:  Quaken, tunken, essen, quaken...


Die "Grand Aioli" ist eine Spezialiät aus Südfrankreich - trotzdem findest Du sie dort nicht an jeder Hausecke. Also greif zu, wenn Du sie in einer schönen Brasserie auf der Speisekarte findest. Oder Du machst sie selbst. Nach diesem Rezept:

Für 1 Liter Aioli (reicht locker für 8-10 Personen) benötigst Du:

12 Knoblauchzehen (Ail rose)
4 Eigelb
1 TL Zitronensaft
500 ml Olivenöl
300 ml Sonnenblumenöl
Salz
Cayennepfeffer

Menge der Beilagen nach eigenem Gusto:
Gemüse 
Karotten
Blumenkohl
Brokkoli
Champignons
Kartoffeln
hartgekochte Eier
Fischfilets Deiner Wahl (z.B. Kabeljau)


Für die Aioli:
Alle Zutaten müssen Zimmertemperatur haben.
Knobi schälen, halbieren und den Keim entfernen, damit die Aioli nicht bitter und scharf wird.
Knobi pressen und mit dem Eigelb und dem Zitronensaft mischen.
Öl in dünnem Strahl mit dem Handrührgerät unterrühren.
Mit Salz und Cayennepfeffer abschmecken.
Falls die Aioli zu fest wird, einfach etwas warmes Wasser unterrühren.
Kühl stellen!

Eier hart kochen.
Kartoffeln waschen und mit der Pelle gar kochen.
Gemüse putzen, in mundgerechte Stücke schneiden und bissfest garen.
Champignons putzen, vierteln und in anbraten.
Fisch blanchieren oder braten (was Du lieber magst)

Die Beilagen heiß mit der gekühlten Aioli servieren - bon appetit!

Toujours Provence:





Montag, 15. Oktober 2012

Röstbrot mit Pastinaken-Knoblauch-Butter

Ein anständiges Butterbrot ist ganz was Feines. Besonders, wenn es sich um ein Sauerteigbrot mit einer hübsch dunklen, zahnbrecherischen Kruste handelt und die Butter schön frisch ist. Ich esse am Wochenende zum Frühstück vorzugsweise Butterbrot. Dazu nehme ich ein Ei im Glas und einen Milchkaffee. Das Leben kann so einfach sein ;-). Nun ruft Heike doch tatsächlich zum Butterbrot-Event auf, für das ich ein ordentliches Röstbrot mit Pastinaken-Knoblauch-Butter spendiere...

(Rezept: Marion, Foto: Horst ;-))

Zutaten:
250g Pastinaken
1 Knobizehe (verdrückt)
3 El Butter
50g geriebenen Bergkäse (schön kräftig)
Salz
Pfeffer
Hauch Muskat
4-6 Scheiben dunkles Sauerteigbrot

Pastinaken würfeln und in Salzwasser weich garen.
Pastinaken mit einer Gabel zerdrücken und mit Butter und Knobi vermischen.
Abkühlen lassen.
Backofen auf 180 Grad vorheizen.
Pastinakenmasse mit Salz abschmecken und auf den Brotscheiben verteilen.
Brot mit dem Käse, Pfeffer und Muskat bestreuen und 10 Minuten backen.
Röstbrote mit einem kühlen Getränk servieren!

Freitag, 5. Oktober 2012

Chinesisches "Familienglück": Hühnchen in einer tomatigen Erdnuss-Sauce

Wenn Du ein Gericht suchst, das schwerst nach Erdnüssen und gleichzeitig tomatig frisch schmeckt, extrem schnell in der Zubereitung ist und Deine Waage in Nullkommanichts um 500g nach oben schnellen lässt, dann bist Du hier richtig. Ich bin bereits 38 Jahre süchtig nach tomatiger Erdnuss-Sauce. Schuld daran ist das "Familienglück" eines chinesischen Restaurants, das es vor langer langer Zeit in Mainz am "Brand" gab. Ich berichtete bereits. Nach jahrelanger Suche bin ich durch Zufall über dieses Rezept gefallen und tatsächlich...die Sauce schmeckt wie damals. Schmacht! 


Wenn Du jetzt die Zutatenliste durchgehst, wird China in weite Ferne rücken. Aber seien wir doch ehrlich: Welche Gerichte, die wir hier in Deutschland in einem Chinarestaurant zu essen bekommen, gibt es vor Ort denn nun wirklich...? 

Fazit: Ob chinesisch oder nicht - die Sauce ist einfach schmetterlingstlecker!

Für 4 Personen brauchst Du...
500g glückliche Hühnerbrust (in schmale Scheiben geschnitten)
2 kleine Zwiebeln (grob gewürfelt)
2 EL Tomatenmark
500 g passierte Tomaten (wer es ernussiger mag, eher weniger)
250 g Erdnusscreme aus dem Glas (wahlweise mit oder ohne Crunch)

5 Champignons (geputzt und in Scheiben geschnitten)
1 Stange Lauch (geputzt und in dünne Scheiben geschnitten)
Öl für die Pfanne
Reis

Öl in der Pfanne erhitzen.
Zwiebelwürfel anrösten.
Hühnchenbrust zugeben und anbraten. Aus der Pfanne nehmen.
Tomatenmark zugeben.
Passierte Tomaten und Erdnusscreme zugeben.
Wer die Sauce lieber geschmeidig haben möchte, püriert das Erdnuss-Tomatengemisch mit einem Pürierstab. Wer die Zwiebelwürfel bzw. den Erdnusscrunch in voller Pracht erleben möchte, lässt die Sauce wie sie ist.


Hühnchen wieder zugeben und erwärmen.

In der Zwischenzeit den Reis kochen und die Champignons- und Lauchscheiben in einer separaten Pfanne anschwitzen. Erdnusshühnchen mit Reis in einer Schale anrichten. Mit den Champignons (fehlen auf meinem Foto) und dem Lauch anrichten. Wer mag, kann das Gericht mit gerösteten Erdnusskernen garnieren!
Dieses Rezept widme ich meinen Papa, der immer ganz brav das Erdnusshuhn beim Chinesen mit mir geteilt hat, sowie ZORRA (und ihrem Blog-Geburtstag), die inzwischen ein Teil meines Lebens geworden ist.

Best wishes!

Alex

Samstag, 29. September 2012

Der "Canal du Midi" in Wiesbaden, Hühnchenschenkel mit Mandeln und Feigen in einer feinen Safransauce und das echte Frankreich

Nach 3.830 km bin ich wieder da. Der Wiesbaden-Mann und ich sind durch Frankreich gebraust, haben ganz schön viel gesehen (Ardèche, Provence, die Cote d`Azur) und viele Eindrücke mit nach Hause gebracht. Wir sind noch ganz hin und weg.

Hier in Wiesbaden kann ich ein klein wenig Frankreich kaum 3 Minuten fusswegweitweg erleben. Beim "Canal du Midi". Es handelt sich hierbei weniger um den kleinen Kanal im Süden von Frankreich, als vielmehr um Wiesbadens beste französische Weinbar. Hier sitzt man ungezwungen zusammen (in Sommer auch im Freien), süffelt ein oder fünf Gläschen Wein und schnabuliert nebenbei leckere Kleinigkeiten. Zweimal in der Woche gibt es ein(e) "plat du jour" - ein frisch gekochtes Tagesgericht. Mit Fisch, mit Fleisch oder auch vegetarisch. Wer immer aktuell informiert sein möchte, sollte sich einfach den Newsletter abonnieren. Einer meiner Lieblingsweine aus dem "Canal du Midi" ist zweifelsfrei der Rotwein vom Chateau L`Ermitage (Costiéres de Nimes), Saint Cécile, Cuvée aus 60% Syrah, 30% Mourvèdre, 10% Grenache. Ein Traum! Den Wein habe ich das erste Mal bei einem Treffen mit Julia von German Abendbrot im "Canal" getrunken und bin Julias Blog und dem Wein seitdem verfallen (wir haben das Weingut während unseres Urlaubs besucht und ich finde auch den "Muscat" sehr fein). In der Weinbar gibt es übrigens auch Bier. Echt fränkisch.

Ein Gericht, das im "Canal du Midi" ab und zu serviert wird, ist das "Poulet Provencal aux Amandes". Die Zutaten wurden mir zugeflüstert (Dank an Steffi) und ich habe das Gericht, im Nach-Urlaubs-Fieber,  (frei interpretiert) nachgekocht.


Zutaten für 2 sehr hungrige oder 4 "normale" Esser:
4 Hühnchenschenkel
8 Knobizehen (geschält und halbiert)
1 große Zwiebel (grob geteilt)
richtig viel frischer Thymian, gehackt
ein Hauch Safran
1 Flasche Weißwein
50 g Mandeln (ganz, abgezogen)
5 Feigen (geviertelt)
Olivenöl für die Pfanne

Ofen aus 190 Grad vorheizen.
Hühnchenschenkel in einem Bräter und in Olivenöl scharf anbraten.
In einer Pfanne die Zwiebel und den Knobi in Olivenöl goldbraun braten. Mit ordentlich Weißwein ablöschen. Safran, Thymian, Mandeln und den Safran zugeben und einköcheln lassen. Mit Salz abschmecken.
Den Sud über die Hühnchenschenkel geben und 40 Minuten in den Ofen geben.
Feigen zugeben und weitere 10 Minuten in den Ofen geben.
Vor dem Servieren schauen, ob das Huhn "durch" ist (kommt auf die Schenkelgröße an), ggf. noch einige Minuten im Ofen belassen.
"Poulet Provencal aux Amandes" mit Baguette servieren.

Nachfolgend noch einige Impressionen aus Wiesbaden und Frankreich:

"Canal du Midi", Blücherstraße 30, 65197 Wiesbaden:









Ardèche, Provence, die Cote d`Azur...







Wer Urlaubstips haben möchte...der schreibe mir bitte eine E-Mail :-)

Bissou - Alex!

Freitag, 31. August 2012

Gruyère-Kekse mit Dip, ital. Muffins und Nuss-Karamell: Ab geht die Post...

Mittwoch, der 29.08.2012: Ankunft im Büro um 8.20 Uhr. Frage meines lieben Zimmergenossen: "Alex, warst Du denn heute garnicht schwimmen? Es ist doch Mittwoch...". Ich: "Nein, ich wollte unbedingt noch heute früh die italienischen Muffins, die ich gestern Abend gebacken habe, verpacken, fotografieren und zusammen mit Gruyère-Keksen, einem Frischkäse-Dip und Nuss-Karamellen auf den Postweg geben." Ein Räuspern von links. Leichtes Stirn-in-Falten-legen. "Aha". "Soso". "Und warum?". Ich: "Na, damit meine Tauschpartnerin Nina pünktlich zu ihrem Picknick-Paket kommt." Irgendwie half der Satz aber auch nicht wirklich, meine frühmorgentlichen Tätigkeiten plausibel zu erläutern. Also erklärte ich ihm in kurzen Zügen, was es mit der Idee von "Post aus meiner Küche" auf sich hat. Ist Dir alles klar?

Dieses Mal stand die Aktion unter dem Motto "Picknick" und meine Tauschparterin war Nina, die mit ihrem Mann den tollen Kindermode-Blog "Butterzart" schreibt (Danke Nina!!!). Ein dicker Knutscher geht auch an die drei Mädels von der Post (Jeanny, Clara und Rike), die sich wieder ganz wunderbar um die Organisation gekümmert haben.

Und das war in meinem Picknick-Paket für Nina:

Weltbeste Gruyère-Kekse mit einem Frischkäse-Dip:


Zutaten:
  • 100 g kalte Butter
  • 60 g Gruyère (alt, gerieben)
  • 160 g Mehl (405)
  • 1 Eigelb
  • guten Schuß Salz 
  • 1 Msp. Backpulver
  • Mehl für die Arbeitsplatte
Ofen auf 180 Grad Celsius vorheizen. Alle Zutaten zu einem Teig verkneten, dünn ausrollen und mit einem Förmchen Deiner Wahl Kekse ausstechen. Kekse auf ein Blech (Backpapier!) legen und 14 Min. dunkelgelb backen. Abkühlen lassen und in einer Keksdose an einem nicht zu warmen Ort aufbewahren.


Für den Dip einfach etwas Frischkäse mit mildem Paprikapulver und etwas Salz verrühren.
Ich persönlich mag die Kekse einfach so...zu einem Gläschen Wein.



Italienische Muffins: 


Zutaten (12 Muffins):
  • 150 g harte Salami (in kleine Würfel geschnitten)
  • 1 kl. grüne Paprika (entkernt und in kleine Würfel geschnitten)
  • 125 g Mozzarella (in kleine Würfel geschnitten)
  • 1/2 Zwiebel (in kleine Würfel geschnitten)
  • 1 Knobizehe (zerdrückt)
  • 280 g Mehl
  • 2 1/2 TL Backpulver
  • 1/2 TL Natron
  • 1 gehäufter TL Salz
  • 2 gute TL Oregano
  • 40 g Parmesan (gerieben)
  • 1 Ei
  • 50 ml Olivenöl
  • 100 g Tomatensauce mit Stückchen (aus der Dose)
  • 200 g Buttermilch
  • 50 g Emmentaler (gerieben)
  • Fett für die Form
Muffinform fetten (ich nehme Olivenöl) und 5 Minuten in die Kühltruhe geben.
Ofen auf 180 Grad O/U-Hitze vorheizen.
Salami-, Paprika-, Mozzarella- und Zwiebelwürfel mit dem Knobi vermischen. In einer separaten Schüssel Mehl, Backpulver, Natron, Salz, Oregano und Parmesan ebenfalls gut vermischen. Mehlmischung zu der Würfelmischung geben. In der freigewordenen Schüssel nun Ei, Olivenöl, Tomatensauce und die Buttermilch verrühren und über die Mehl-Würfelmischung geben. Alle Zutaten sehr gut verrühren. Teig gleichmäßig in die Muffinform geben, Emmentaler darauf verteilen und 50 Minuten im unteren Drittel des Ofens backen. Jetzt einen Probemuffin herausnehmen und die Konsistenz prüfen. Wenn das Innenleben zu matschig ist, die restlichen Muffins nachbacken. Abkühlen lassen und essen!

Achtung:
Auf keinen Fall Muffinpapierunterhütchen (Du weißt, was ich meine) verwenden. Ich habe das ausprobiert und das ging total daneben (Papier durchweicht und backt fest). Und wer den Käse nicht so hart mag, gibt diesen erst nach 30 Minuten auf das Backwerk.


Nuss-Karamell:

Zutaten:
  • 125 g br. Zucker
  • 50g Butter
  • 2 EL Sahne
  • 150 g gemischte Nusskerne
  • Butterbrotpapier zum Verpacken
  • Alufolie
Zucker in einem Topf bei mittlerer Hitze karamellisieren lassen.
Butter und Sahne zugeben und verrühren.
Nussmischung zugeben und verrühren.
Masse auf Alufolie verteilen und abkühlen lassen.
Karamell nach Lust und Laune kleinschneiden und in Butterbrotpapier verpacken.
Achtung: Klebrig!



Viel Spaß beim Picknick!

Sonntag, 19. August 2012

Putenschneckchen am Spieß mit Pesto, getr. Tomaten und Zitronen-Dip

Stadtexpress Wiesbaden Richtung Frankfurt. Ein Montag. Zwischen 7.32 und 8.00 Uhr. Ich klebe verschlafen an der Fensterscheibe, mir gegenüber mein Freund Jörg. Wir pendeln gemeinsam. Im Laufe der Fahrt lockern sich die Zungen. Jörg fragt: "Und sonst so?" Ich: "Alles gut". Ich: "Was gibt es Neues in unserer Stadt". Jörg (in der Zeitung blätternd): "Nichts von Bedeutung". Ich: "Was hast Du am Wochenende gekocht?" Jörg: "Am Samstag gab es Putenröllchen, die ich mit getrockneten Tomaten gefüllt habe...". Auf einen Schlag bin ich wach. Will Details wissen. Zeitgleich mit der Ankunft am Frankfurter Hauptbahnhof habe das Rezept.  Kusshand für Jörg. Der Tag kann kommen.


Und los:
Putenschnitzelchen (Menge nach Wunsch)
Basilikumpesto
eingelegte getrocknete Tomaten
einige frische Basilikumblätter
Pfeffer aus der Mühle
Crème fraiche
frisch gepresster Zitronensaft
Salz nach Wunsch
Grillspieße


Putenbrust abwaschen, trockentupfen und mit Pesto bestreichen. Basilikumblätter und getrocknete Tomaten auf der Putenbrust verteilen. Jetzt wird es knifflig: Die Putenbrust von einer Seite zur anderen aufrollen und dabei die Tomaten am Herausflutschen hindern. Mit einem sehr scharfen Messer die Putenrolle in Scheiben schneiden und diese auf die Grillspieße stecken. Pfeffern.
Die Spieße in einer Pfanne (oder auf dem Grill) garbraten.
Die Crème fraiche mit dem Zitronensaft verrühren (Menge nach Wunsch). Ggf. salzen.
Putenschneckchen mit dem Zitronen-Dip servieren. Äußerst lecker!

Samstag, 11. August 2012

Kuchenpralinen mit Mohn und Vanille (Gugl Mohn-Vanille)

Buttercremetorte und Schwarzwälder-Kirsch waren noch nie mein Ding. Die Törtchen liegen mir zu schwer im Magen und unmittelbar nach deren Verzehr gelüstet es mir nach einem Wurstbrot  zur Neutralisation. Ich bin eher der Trockenkuchen-Typ. Ich mag Backwerk mit Zimt oder Streuseln. Und mit Mohn. Mohn finde ich Klasse! Wenn ich mich in jungen Jahren über Mohnbrötchen oder Mohnkuchen hergemacht habe, hat meine Oma mir meist den Spaß verdorben, in dem sie sagte "Kind, iss nicht soviel Mohn, Mohn macht dumm". Das hat mich damals allerdings nicht abschrecken können. Wenn ich heute jedoch zurückblicke, könnte man meine Lernblockaden in Bezug auf Geschichtszahlen und Französischvokabeln durchaus auf den Konsum von zuviel Mohnkuchen zurückführen. Hah!

Keine Frage, dass ich bei meiner Vorgeschichte am aktuellen Blog-Event "Papaver" von Zorra und Mel teilnehme. Mohnrezepte sind gefragt. Ein Grund, meine neue pinkfarbene Mini-Gugelhupfform einzuweihen und 18 winzige Gugls zu backen. Das Rezept stammt aus dem Buch "Feine Kuchenpralinen" von DERGUGL, das ich mit der Form im Set erstanden habe.


Für 18 Kuchenpralinen benötigst Du:
Butter und Mehl für die Form
80 g Butter
65 g Puderzucker (gesiebt)
2 TL Rum
Zesten einer 1/2 unbehandelten Zitrone
1 EL Zitronensaft
Mark einer Vanilleschote
2 Prisen Salz
2 mittelgroße Eier
30 g Mehl (gesiebt)
65 g Weichweizengries (gesiebt)
20 g Dampfmohn

Alle Zutaten müssen Zimmertemperatur haben.
Form einfetten und mit Mehl bestäuben.
Backofen auf 210 Grad Celsius vorheizen.


Die Butter mit dem Puderzucker erhitzen. Temperatur wegnehmen.
Rum, Zitronenzesten, Zitronensaft, Vanillemark und Salz zugeben und verrühren.
Eier zugeben. 
Mehl und Gries vermischen und in den Topf geben.
Mohn unterheben.

Teig bis zum Rand in die Form geben.
Im unteren Drittel des Backofens 14 Minuten backen.
Kuchenpralinen abkühlen lassen, aus der Form lösen und genießen!


Der Wiesbaden-Mann wollte gerne auch einen kleinen Gugl fotografieren. Und das ist dabei herausgekommen...


Männer!

Montag, 6. August 2012

Bifteki (Hackfleischbollen mit Schafskäse)

Der Wiesbaden-Mann steht in der Küche und macht Wraps. Es riecht verdächtig angebrannt, aber ich werde mich nicht einmischen, werde mich nicht einmischen, werde mich nicht und keinenfalls einmischen...ohhmmmm....! Stattdessen werde ich mich darauf konzentrieren, mein Bifteki-Rezept fehlerfrei ins Netz zu bringen. Bifteki = Griechenland + Hackfleisch + Knoblauch + Schafskäse. (Hilfe, es riecht immer noch verbrannt, aber weiter im Text...)


Für 4 Bifteki-Bollen brauchst Du:
500g bestes Rinderhack
je einen gestrichenen TL Salz, Kreuzkümmel und Rosenpaprika
je ein gehäufter TL Thymian und Oregano (getrocknet)
2 Umdrehungen Pfeffer aus der Mühle
2 schöne Knoblauchzehen, gepresst
1 Ei
80 g Schafskäse (Feta), in 4 Teile geteilt
Olivenöl für die Pfanne

Hackfleisch mit den Gewürzen und dem Ei gut verkneten.
4 Kugeln formen.
In jede Fleischkugel ein Stück Schafskäse drücken.
Kugel mit dem Handballen flach drücken.
In Olivenöl von beiden Seiten anbraten.


Ich habe das Bifteki einfach nur mit kleinen Tomätchen, Schafskäsewürfeln, einer geringelten Schalotte, Oliven und etwas Joghurt angerichtet. 
Sehr fein! 
Wer mag kann aber auch (mein) Tzaziki und Fladenbrot dazu reichen.

Frau Ziege (wohnhaft auf Mykonos) und ich wünschen Dir einen 
fulminaten Abend und eine schöne Restwoche!


P.S.: Habe gerade ein Stück vom Wrap gekostet..schmeckt wirklich anständig.
Manchmal sind die Dinge dann doch nicht so kritisch, wie sie riechen!

Samstag, 4. August 2012

Eine grün-weiß-rot-schwarze italienische Vorspeise

Manche von uns haben im Büro einen netten Admin, der die Kollginnen neben der Computerpflege auch noch mit Zucchinis aus dem eigenen Garten versorgt. Ich habe so einen Admin nicht.  Dafür habe ich mein Mariönnchen. Sie sitzt im Büro gegenüber und versorgt mich immer mit wunderbaren Rezepten. Ich sage nur Kochkäse! Und dieses Rezept habe ich auch von ihr. 


Ihr braucht dazu...

Tapenade aus schwarzen Oliven
einige frische Cocktailtomaten
Mozzarella die Buffalo
einige geröstete Pinienkerne

Die Menge hängt entscheidend von den Gläsern ab, in die Du die Vorspeise schichten möchtest.
Die getrockneten Tomaten kleinschneiden und mit den Cocktailtomaten grob pürieren. 
Du benötigst kein zusätzliches Salz, wenn Pesto und Tapenade gut gewürzt sind.


Alle Zutaten abwechselnd in Gläser füllen und mit den Pinienkernen dekorieren.
Mit Röstbaguette (Baguettescheiben in der Pfanne kurz anrösten) servieren!